Menü
RÖTHENBACH (bu) — Der Röthenbacher Stadtrat hat sich in seiner letzten Sitzung dagegen ausgesprochen, dass im Wald nördlich des Birkensees – zwischen der Kreisstraße Schwaig–Diepersdorf und dem Röthenbach – künftig Sand abgebaut werden darf.
Ausgangspunkt war eine Formalie, nämlich die Änderung des Regionalplanes Mittelfranken. Dieser legt unter anderem die Abbaugebiete von Sand und anderen Bodenschätzen in ganz Mittelfranken fest und wird den Kommunen in bestimmten zeitlichen Abständen immer wieder zur Stellungnahme vorgelegt. Im aktuellen Fall hatte die Regierung die Stadt Röthenbach um Zustimmung gebeten, die rund 34 Hektar große Waldfläche nördlich des Birkensees ab sofort als so genanntes „Vorranggebiet“ auszuweisen. Das hätte jedoch bedeutet, dass hier in den nächsten Jahren der Abbau von Quarzsand, zumindest vom Grundsatz her, möglich würde – inklusive der damit verbundenen Rodung des Waldes.
Trotzdem hatte die Verwaltung dem Stadtrat Ende November vorgeschlagen, dieser Regionalplanänderung zuzustimmen, weil der Sandabbau um Röthenbach eine lange Tradition habe und man außerdem angehalten sei, der Industrie Sand als Baustoff zur Verfügung zu stellen, so Bauamtsleiter Josef Hailand. Zurzeit wird beispielsweise westlich von Renzenhof und südöstlich des Birkensees Sand abgetragen. „Im Grunde genommen ist Sandabbau ja nichts Schlechtes“, erklärt Hailand und verweist darauf, dass dies beispielsweise im Ruhrgebiet „gang und gäbe“ sei.
In der November-Sitzung meldete dann jedoch Grünen-Stadtrat Thiemo Graf Klärungsbedarf an. „Mir waren einfach zu viele Fragen offen“, meint Graf, der sich über den empfehlenden Verwaltungsbeschluss wunderte. Auch deshalb, weil eine Rodung des Bannwalds am Birkensee nur bei einer forstwirtschaftlichen Folgenutzung erlaubt gewesen wäre. Der geplante „Nassabbau“ würde eine solche forstwirtschaftliche Nutzung jedoch gar nicht zulassen, hatte Graf argumentiert, der darüber hinaus massive Eingriffe in das Naherholungsgebiet Birkensee befürchtete. Schließlich führt der Weg unzähliger Badegäste mitten durch den Wald, viele Jogger und Radler sind hier unterwegs.
Dieser Meinung schlossen sich nun auch die Verwaltung und der gesamte Stadtrat an, nachdem sich Bauamtsleiter Hailand noch einmal mit Fachkollegen sowie mit der Naturschutzbehörde kurzgeschlossen hatte, die ebenfalls eine negative Stellungnahme in Sachen „Sandabbau“ abgab. Bei dem fraglichen Waldgebiet handle es sich um eine Sanddüne, die eine geologische Besonderheit darstellt und auf der sich geschützte Vegetationsbestände finden. Selbst ein sukzessiver Abbau würde das Naherholungsgebiet Birkensee für die nächsten 15 bis 20 Jahre beeinträchtigen, heißt es in der Begründung des Stadtrats, der die Regionalplanänderung letztlich doch ablehnte.
Ob diese negative Stellungnahme der Stadt Röthenbach den Sandabbau nördlich des Birkensees aber tatsächlich auf lange Sicht verhindern kann, ist noch nicht klar, denn die Stadt hat kein Vetorecht. Die Verwaltung arbeitet deshalb jetzt noch eine detaillierte Begründung aus, die dann an die Regierung geschickt wird. Bisher sind jedoch auch noch keine Anfragen von Unternehmen laut geworden, die Sand abbauen möchten.
Stefanie Buchner-Freiberger
Pressebericht der Pegnitz-Zeitung vom 22. Dezember 2006
Gestern hat die 29. Conference of the Parties (COP) in Baku, Aserbaidschan begonnen. Für Deutschland wird Annalena Baerbock als Verhandlerin [...]
Robert Habeck hat einen Plan vorgestellt, wie Deutschlands wirtschaftliche Kräfte neu entfesselt werden. Die Vorschläge sollen die [...]
Gestern am späten Abend wurde das weiterentwickelte Kita-Qualitäts- und Teilhabeverbesserungsgesetz (KitaQuTH) im Bundestag beschlossen. Es [...]