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Eine Erfolgsgeschichte. Seit Bündnis 90/Die Grünen im Jahr 2002 mit Manfred Becker in den Schwaiger Gemeinderat einzog, hat Grün einiges bewegt. Aus einem wurden bei der nächsten Kommunalwahl zwei und heute - mit Irmingard Fritsch, Paul Brunner und Benjamin Stockmayer - drei Gemeinderäte. Grüne Politik kommt offenbar an bei den Bürgern in Schwaig. Und so ist es auch ganz folgerichtig, dass die Handschrift der Grünen in unserer lebens- und liebenswerten Gemeinde immer klarer sichtbar wird. Grüne Expertise und umweltpolitische Belange werden heute ernst genommen in Schwaig. Die Themen soziales, ökologisches Bauen und Orte der Begegnung, Ausbau der Spielplätze oder erneuerbare Energien sind in der hiesigen Politik angekommen. Die Grünen werden gebraucht in Schwaig - und brauchen Unterstützung. Über unsere Arbeit, unsere bleibenden und künftigen Anliegen, aber auch über Möglichkeiten, sich in Schwaig für grüne Belange zu engagieren, möchten wir Sie auf diesen Seiten gerne informieren.
Fraktionssprecherin
Im Gemeinderat seit 2008. Finanz-, Hauptverwaltungs- sowie Jugend-, Kultur- und Sportausschuss 62 Jahre, seit 28 Jahren in Lebenspartnerschaft in Schwaig zu Hause. Zwei erwachsene Söhne. Kinderkrankenschwester, Diplom-Pädagogin (Univ.), MSM arbeitet bei der Rummelsberger Diakonie.
Was wollen Sie in Schwaig und für die Schwaiger Bürger erreichen?
Ich will, dass in Schwaig alle Menschen gut zusammenleben können und niemand ausgeschlossen wird: Junge und Alte, Menschen mit und ohne Behinderung, Menschen, die aus anderen Ländern zu uns gekommen sind.
Welche kommunalpolitische Entscheidung der letzten fünf Jahre hat sie besonders gefreut und welche besonders geärgert?
Dass die Bürgermeisterin und der Gemeinderat die Aktivitäten des Unterstützerkreises für geflüchtete Menschen immer wohlwollend begleitet haben, war für mich besonders wichtig. Als Behindertenbeauftragte fand ich es toll, dass beim Umbau des Schwaiger Plärrers ein Jahr Verzögerung in Kauf genommen wurde, um die Bedürfnisse behinderter Menschen berücksichtigen zu können. Geärgert hat mich der schnelle Abriss der alten Nordschule. Der war dann wohl doch der Angst vor dem Einzug geflüchteter Menschen geschuldet.
Wo sehen Sie derzeit den größten Handlungsbedarf?
Das Nordschulgelände muss künftig Menschen mit niedrigem Einkommen Wohnraum bieten. Die Wohnungen sollten einem hohen Energiestandard genügen. Ich will außerdem einen besseren Lärmschutz und werde Alternativen zum Autoverkehr unterstützen - auch, um die Straße als Lebensraum für die Menschen zu gewinnen. Schließlich will ich die Bemühungen um eine Faire Kommune voranbringen.
Was motiviert Sie, sich gerade bei Bündnis90/die Grünen zu engagieren?
Ich möchte ein gutes Leben für mich, meine Familie und alle Menschen in der Kommune – aber nicht auf Kosten anderer. Die Grünen engagieren sich für eine gerechte und ressourcenschonende Politik weltweit. Sie machen Kommunalpolitik unter dem Gesichtspunkt, dass wir Teil der Einen Welt sind. Anders geht es für mich nicht.
Stellen Sie sich bitte Schwaig in zwanzig Jahren vor: Was ist das dann für ein Ort?
Ich sitze dann mit unserer grünen Bürgermeisterin im Begegnungscafé in der Schwaiger Mitte, beobachte bei einer Tasse fair gehandeltem Kaffee das kreative Miteinander um mich herum, genieße die Stille und die blühende Natur. Vielleicht plane ich, in die benachbarte Senior*innen-WG umzuziehen und mein Haus einer jungen Familie zur Verfügung zu stellen. Ich freue mich, die Menschen zu treffen, die um 2015 nach Schwaig geflüchtet und inzwischen hier fest verwurzelt sind.
Im Gemeinderat seit 2014
Nach zehnjähriger Pause erneut im Bezirkstag von Mittelfranken 54 Jahre, lebt seit 18 Jahren mit Partnerin in Behringersdorf Gelernter Sozialarbeiter.
Was ist Ihnen als Gemeinderat besonders wichtig?
Wir müssen für neue Wohnformen offen bleiben. Es soll älteren Menschen möglich sein, außerhalb einer stationären Senioreneinrichtung gut, sozial eingebunden und selbstbestimmt zu leben.
Spielen Sie damit auch auf die Reihenhausbebauung des ehemaligen Brochiergeländes an?
Ja, die Einseitigkeit hat mich geärgert. Wir Grüne wollten erreichen, dass es dort vielfältigere Wohnformen gibt. Es sollte später leichter möglich sein, innerhalb des Quartiers umzuziehen, wenn das Reihenhäuschen nicht mehr passt.
Und auf der positiven Seite?
Eine echte Bereicherung für Schwaig ist der Ortsbus. Dank ihm können ältere und mobilitätseingeschränkte Menschen ihre Ziele jetzt im Stundentakt erreichen.
Was ist aktuell zu tun?
Nach der Einweihung der neuen Diakonie in der Ortsmitte müssen nun endlich die verbleibenden Flächen und das Taglöhnerhaus bebaut bzw. ausgebaut werden. Die Bürgerbeteiligung, die vor fünf Jahren stattfand, schuf dafür eine Planungsgrundlage.
Wo unterscheidet sich kommunalpolitisch grüne Politik von der anderer Parteien?
Wir unterliegen keinen Denkverboten.
Was reizt Sie an der Kommunalpolitik überhaupt?
Es ist die Unmittelbarkeit von Entscheidungen und Ergebnissen. Leider sind wir in der Kommunalpolitik auch oft der Blitzableiter für die Wut auf die da oben. Aber das wollen und müssen wir aushalten.
Werfen Sie bitte einmal einen Blick in die Zukunft und stellen Sie sich Schwaig in den 2030er Jahren vor: Was hat sich verändert?
Es gibt dann generationenübergreifende Wohnformen und wieder einen Wochenmarkt. Hoffentlich muss ich nicht 20 Jahre warten, bis man die B 14 in Behringersdorf angstfrei überqueren kann. Die Kreuzung muss so ausgebaut werden wie die Kreuzung an der Röthenbacher / Nürnberger Str. in Schwaig, mit Leitsystem, abgesenkten Bordsteinen und einer Blindenampel!
Im Gemeinderat seit 2008.
Bau- und Umweltausschuss, Rechnungsprüfungsausschuss 40 Jahre alt, verheiratet, zwei Kinder (vier und zwei Jahre) Seit 35 Jahren in Schwaig zu Hause Real- und Mittelschullehrer, arbeitet im Montessori-Zentrum Nürnberg
Wofür setzen Sie sich im Gemeinderat besonders ein?
Die Natur darf nicht zu kurz kommen. Durch immer mehr Bebauung werden Naturflächen, die der Artenvielfalt nutzen und dem Klimawandel Kontra bieten, immer seltener. Für mich steht der Naturschutz vor der Schaffung von flächenintensivem und gehobenem Wohnraum.
Wenn sie auf die aktuelle Wahlperiode zurückblicken - was hat Sie gefreut, was geärgert?
Gefreut hat mich sehr, dass das ehemalige Nordschulareal von der Gemeinde selbst für sozialen Wohnungsbau genutzt werden soll. Geärgert hat mich die Ablehnung einer Baumschutzverordnung in Zeiten eines bestätigten Klimawandels.
Was hat Sie zu Bündnis90/die Grünen gebracht?
Ich verbrachte meine Kindheit in einem kleinen Dorf mitten in der Natur. Das hat mich geprägt. Bündnis90/Die Grünen ist die Partei, die am meisten Wert auf eine Erhaltung der Landschaft legt. Und dank des freundschaftlichen Umgangs in der Ortsgruppe macht das Arbeiten Freude!
Was motiviert Sie außerdem?
Der direkte Kontakt zu den Bürgern. Die Beschlüsse werden sofort durch die Bürger reflektiert, und man bekommt schnell Rückmeldung, wo noch Handlungsbedarf besteht. Zudem finde ich es wichtig, für den Ort, in dem ich seit über 34 Jahren lebe und in dem auch schon meine Großeltern lebten, die bestmöglichen Entscheidungen für die Zukunft zu treffen.
Nehmen wir an, die bestmöglichen Entscheidungen würden immer getroffen. Stellen Sie sich bitte im Schwaig der 2030er Jahre vor!
Schwaig ist dann ein Ort, in dem Ökologie und menschliche Bedürfnisse in einem harmonischen Gleichgewicht sind. Die Bevölkerung lebt im Einklang mit der Natur und versteht deren Notwendigkeit für uns Menschen. Beim Nachdenken über die letzten 30 Jahre höre ich Kinder auf den Straßen spielen und sehe die grünen Baumwipfel vor meinem Fenster im Wind schaukeln.
Erfolge: Wir Grünen machen uns im Gemeinderat für die Belange mobilitätseingeschränkter Men-schen stark. Vom barrierefreien Umbau des Schwaiger Plärrers - des Platzes vor dem S-Bahn-Bahnhof - haben Menschen mit Behinderung nachhaltig profitiert. Erwähnt seien das Leitsystem am Boden, die für Rollstuhlfahrer abgesenkten Übergänge und die akustischen Ampelsignale, die auch an der Kreuzung in Behringersdorf für blinde und sehbehinderte Menschen mehr Sicherheit schaffen.
Ziele: Um Schwaig noch lebenswerter zu machen, ist aber weiter viel zu tun: Durch Flugzeuge, die Autobahn A 3 und den Durchgangsverkehr auf Bundes- und Staatsstraße sind die Anwohner einer hohen Lärmbelastung ausgesetzt. Der Lärmschutz insbesondere entlang der Autobahn muss verbessert werden. Zudem setzen sich die Grünen für die verstärkte Nutzung der öffentlichen Busse und Bahnen ein, aber auch für eine Förderung des Fahrradverkehrs und Carsharing. Der Gemeindefuhrpark sollte auf E-Mobilität umgestellt werden. Auch all dieses wird den Lärm vermindern, und zudem helfen, die Straße als Lebensraum für die Menschen zu gewinnen.
Ziele: Es wurde und wird viel gebaut in Schwaig. Aber es gibt immer noch viel zu wenig barrierefreien und bezahlbaren, dabei ökologisch verträglichen Wohnraum für Menschen mit geringem Einkommen oder für Alleinstehende. Die preisgünstigen gemeindeeigenen Wohnungen reichen bei weitem nicht aus. Wir Grüne wollen das ändern - bisher vergeblich.
Das Areal der früheren Nordschule bietet nun aber eine neue Chance für sozialen, eventuell sogar autofreienWohnungsbau. Die Gemeinde hat einen Architektenwettbewerb ausgelobt und will etwa 30 sozial geförderte Wohneinheiten auf dem Nordschulareal errichten. Eine Bürgerinitiative sieht das kritisch. Wir Grüne hoffen und werden uns dafür einsetzen, dass das Projekt trotz aller Verzögerungen zu einem guten Ende kommt.
Zur Gestaltung der Schwaiger Mitte angrenzend an das Schloss gab es 2013/14 eine Bürgerbeteili-gung. Leider wurde bisher außer der Diakoniestation noch nichts umgesetzt. Wir Grüne wollen uns - im Einklang mit vielen Bürgern - weiterhin für Begegnungsmöglichkeiten, Kreativräume sowie weitere Wohnmöglichkeiten für Familien, Senioren sowie Menschen mit Behinderung und geringem Einkommen einsetzen.
Erfolge: Bei der systematischen Erneuerung der Schwaiger Spielplätze in den letzten Jahren dürfen wir Grüne uns als Ideengeber fühlen. Die Belange behinderter Kinder wurden teilweise berücksichtigt. Insgesamt konnte Behindertenbeauftragte Irmingard Fritsch für Menschen mit Behinderung viel anstoßen: Der barrierefreie Umbau der Südschule ist beschlossene Sache, und auch bei der Sanierung des Schwimmbades steht Barrierefreiheit mit auf der Agenda. Der jährliche runde Tisch „Leben mit Behinderung in Schwaig“ mit Bürgermeisterin Ruth Thurner zeigt den gewachsenen Stellenwert von Inklusion.
Die Integration geflüchteter Menschen und ein gutes Miteinander sind uns Grünen sehr wichtige Anliegen. Wir haben von Anfang an im Unterstützerkreis „Schwaig Solidarisch“ mitgearbeitet, der währ
end des Zuzugs geflüchteter Menschen Enormes geleistet hat und deren Integration weiterhin tatkräftig fördert. Wir konnten mit diesen engagierten Bürgern dazu beitragen, dass Ängste und Widerstände, die es durchaus gab, nicht die Oberhand gewonnen haben.
Ziele: Im weltpolitischen Zusammenhang ist das Ziel „Fair Trade Gemeinde“ zu sehen: Hier geht es darum, über eine gerechte, faire Beschaffung von Waren und Dienstleistungen Ursachen zu bekämpfen, aus denen Menschen ihr Heimatland verlassen und fliehen müssen. Wir Grüne unterstützen aktiv diesen Fair Trade Prozess.
Erfolge: Wir Grüne unterstützen die Aktivitäten der Gemeinde Schwaig zusammen mit der Agenda21-Gruppe zur Umsetzung der Energiewende in Richtung erneuerbare Energien. Die Anschaffung eines (zusätzlichen) gemeindeeigenen Elektroautos war ein bescheidener Anfang. Zusammen mit der Agenda21-Gruppe haben wir das Förderprogramm der Gemeinde für den Austausch alter Wärmepumpen angeregt. Baumschutz und Artenvielfalt sind im Gemeinderat zumindest Themen geworden.
Ziele: Sozialer Wohnungsbau ist wichtig in Schwaig, aber Grünflächen und schützenswerte Bäume müssen erhalten bleiben. In unmittelbarer Nachbarschaft zur Großstadt Nürnberg sind Naturflächen besonders wichtig und dürfen nicht versiegelt werden. Sie nutzen der Artenvielfalt und begrenzen den Klimawandel. Grünflächen und schützenswerte Bäume müssen erhalten bleiben, Gehölze neu gepflanzt werden. Die Artenvielfalt sollte in öffentlichen Grünflächen und privaten Gärten gefördert werden.“ So klein der Beitrag einer Kommune wie Schwaig auch bleiben mag. Eine Baumschutzverordnung - im Gemeinderat seit Jahren ein rotes Tuch - muss auf der Agenda bleiben.
Wünschenswert wäre eine generelle Umrüstung des gemeindlichen Fuhrparks auf Elektroautos sowie der Bau von Solaranlagen. Deren Installation sollte ganz selbstverständlich bei Bau- und Renovierungsvorhaben eingeplant werden. Vielfältige Maßnahmen, welche den Umstieg auf Fahrräder fördern, wären aus nicht zuletzt umweltpolitischen Gründen sinnvoll. Nahwärmekonzepte für künftige für zukünftige Bauvorhaben können dazu beitragen, Energie einzusparen und den Verbrauch fossiler Brennstoffe zu vermindern. Mit Zuschüssen für Bio-Essen in den Schwaiger Kitas könnte die Gemeinde die Gesundheit der Kinder fördern. Zudem würde sie zum Umbau der landwirtschaftlichen Produktion nach ökologischen Gesichtspunkten zumindest beitragen.
Damit Schwaig grüner wird, freuen sich Bündnis 90/Die Grünen über jede Form von Unterstützung und bürgerschaftlichem Engagement. Einige Fragen an Ortverbands-Vorsitzende Ilse Parakenings:
Frau Parakenings, was bringt es, sich in Schwaig für grüne Inhalte zu engagieren?
Jede und jeder kann hier, auf lokaler Ebene, dazu beitragen, ein Bewusstsein für ökologische Themen zu schaffen. Und zur Umsetzung ganz konkreter Maßnahmen vor Ort beitragen!
Was kann man konkret tun?
Mit vielen grünen Stimmen bei der Kommunalwahl im kommenden Jahr könnten wir mehr Gemeinderät*innen stellen und somit mehr grüne Politik in der Gemeinde umsetzen. Viele unserer Ziele wurden auf diesen Seiten genannt, vom systematischen Ausbau der Photovoltaik bis hin zu einer Baumschutzverordnung. Wir freuen uns über Menschen, die auf unserer Liste kandidieren, man kann aber auch einfach einmal in unsere Ortsverbandssitzungen kommen und Ideen einbringen.
Muss man Parteimitglied werden, um bei den Grünen mitzuarbeiten?
Nein, das kann und darf sehr gerne jede und jeder tun, die oder der den grünen Ideen und der grünen Politik positiv gegenübersteht.
Wen wollen Sie vor allem ansprechen und gewinnen?
Bürgerinnen und Bürger, die von der Umwelt- und inhumanen Flüchtlingspolitik der "konservativen" Parteien enttäuscht sind. Und Erstwähler, um deren Zukunft es schließlich und endlich geht.
Welche Formen bürgerschaftlichen Engagements befürworten Sie außerdem?
Jedes Engagement in Vereinen, Feuerwehren etc. ist wichtig und stärkt den Zusammenhalt. Nahe stehen grünen Inhalten etwa der Bund Naturschutz, die lokale Agenda 21 Gruppe Schwaig-Behringersdorf und der Unterstützerkreis für Flüchtlinge Schwaig solidarisch.
Was wäre der erste Schritt?
Man kann sich auf den einschlägigen Internetseiten informieren und Kontakt aufnehmen, und man kann uns Grüne auch gern direkt ansprechen. Name, Fotos und Kontaktdaten unserer Gemeinderäte sind beispielsweise in einem Schaukasten im Vorgarten der Metzgerei Mai veröffentlicht. Weitere Infos gibt es im Mitteilungsblatt "Mit." Bei Interesse an Fair Trade kann ich den Eine-Welt-Laden "Kolibri" empfehlen.
Frau Parakenings, vielen Dank für das Gespräch!
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