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Aaron Mühlendyck will in den Landtag

Aaron Mühlendyck aus Altdorf ist grüner Direktkandidat unseres Wahlkreises 511 Nürnberger Land für die Landtagswahl im Herbst 2023. Der Diakon, gelernte Gesundheits- und Krankenpfleger und studierte Pflegewissenschaftler ist ein hochmotivierter Politikneuling, der vergangenes Jahr als Gründer der (erfolgreichen) Bürgerinitiative „Nein zum Sandabbau bei Altdorf – Rettet den Röthenbacher Wald“ gemerkt hat, dass sich Engagement lohnt. Jetzt will er sein Fachwissen in den Themen Pflege und Soziales da einsetzen, wo diese Felder bearbeitet werden: im bayerischen Landtag. Mehr Informationen zu Aaron, seiner Kandidatur und generell den Landtags- und Bezirkstagswahlen 2023 finden Sie unter: https://gruene-nuernberger-land.de/wahlen-2023/

 

Kurz und knackig – GRÜN STICHT hat nachgefragt:

GRÜN STICHT: Dein Hauptmotivationsgrund für die Kandidatur ist …

Aaron: …dass ich den Eindruck habe, dass unser Sozialsystem an die Grenzen gekommen ist und inzwischen darüber hinaus belastet wird. Jeder Mensch, der in Nöte kommt, muss sich darauf verlassen können, dass er die Hilfe bekommt, die er oder sie benötigt. Gleichzeitig sehen wir die Auswirkungen des Klimawandels bereits heute und es reicht einfach nicht, was bisher an Veränderung geschehen ist. Wir können diese Themen in Bayern besser, und für diese Verbesserung möchte ich mich mit meiner Kandidatur einsetzen.

 

GRÜN STICHT: Pflegereform – was sind die wichtigsten Faktoren?

Aaron: … Da gibt es vier große Faktoren:

  • Der Hauptfaktor ist es sicherlich, die Anzahl der Pflegeempfänger*innen pro Pflegekraft zu reduzieren. Pflegekräfte können ihre Arbeit nicht fachlich oder qualitativ hochwertig machen wenn sie dafür zu wenig Zeit haben. Andere Länder haben das erkannt und deutlich niedrigere Patientenquoten, in Deutschland und Bayern haben wir im Schnitt etwas über 30 Minuten pro Pflegeempfänger*in…pro Schicht. Das ist einfach viel zu wenig und sicherlich einer der Hauptfaktoren für die hohe Arbeitsbelastung und die Unzufriedenheit der Mitarbeiter*innen.
  • Der zweite Faktor ist, dass wir viel zu kurze Verweildauern im Beruf haben: Im Schnitt verlässt eine ausgebildete Pflegefachkraft das Arbeitsfeld bereits nach etwas über acht Jahren in der Altenpflege. Das führt dazu, dass die Mitarbeiter*innen nach langer Ausbildungszeit und hohem persönlichem Investment die Arbeitsfelder wechseln. Die dahinterliegende Frage ist deutlich: Was können wir als Gesellschaft tun, um die Pflege attraktiver zu gestalten? Diese Frage ist sicherlich nicht mit „der einen Antwort“ zu lösen, aber es gibt viele Schritte, die dahin gegangen werden können: bessere Schichtmodelle, höhere Personalquoten, bessere Vergütung, bessere Vereinbarkeit von Pflege und Familie und vieles mehr.
  • Der dritte Faktor ist die Ausbildung: Die generalistische Pflegeausbildung zum Pflegefachmann bzw. zur Pflegefachfrau ist auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung, gleichzeitig sehen wir jedoch, dass sehr viel Wissen in sehr kurzer Zeit vermittelt werden muss und dass Pflege in der Praxis nun einmal nicht mit „generellen Patienten“ stattfindet, sondern dass die Pflegeausbildung nach der dreijährigen Ausbildung noch neue Modelle für die jeweiligen Arbeitsbereiche braucht, Stichwort „Onboarding on the Job“.
    Gleichzeitig bilden wir viel zu wenig Pflegekräfte pro Jahr aus, wir verlieren im Moment mehr Pflegekräfte durch die Berentung als wir in den Pflegeschulen nachbilden können, hier muss meiner Meinung nach schnell Abhilfe geschaffen werden durch Stipendienangebote für Pflegepädagogikstudierende, durch mehr Studienplätze und durch eine bessere räumliche, finanzielle und personelle Ausstattung der Pflegeschulen.
  • Der vierte und letzte Faktor ist, dass sich Qualität in der Pflege kaum lohnt. Es ist leider leichter, die Einsparungen am Personal und an der Qualität zu tätigen als die Qualität zu steigern. Die Anreizsysteme für eine hohe Ergebnisqualität sind nur in Grundzügen vorhanden, gleichzeitig bleiben aber auch die Sanktionen häufig ohne Konsequenzen für die Betreiber. Hier müssen wir dringend nachbessern und dafür sorgen, dass sich eine qualitativ hochwertige Pflege für alle lohnt: Für die Betreiber, für die Pflegekräfte und für die Pflegeempfänger. Sonst werden wir in Zukunft noch mehr Ereignisse wie in Schliersee erleben müssen.

 

GRÜN STICHT:Farbenspielereien: Dein Traumwahlergebnis im Freistaat im Herbst 2023?

Aaron: Mein Traumwahlergebnis im Freistaat wäre natürlich, dass Bündnis90/Die Grünen nicht nur mit in die Regierung kommen, sondern die stärkste Kraft werden. Natürlich kenne ich die Wahlprognosen, die mich persönlich ehrlich gesagt ziemlich wundern. Ich möchte, dass wir alle noch möglichst lange und möglichst gut in unserer schönen Heimat wohnen können, und das sehe ich durch die aktuelle Regierung massiv in Frage gestellt. Bayern ist besser als das, was aktuell politisch abgeliefert wird, deswegen bin ich auch überzeugt davon, dass sich die Prognosen noch einmal verändern werden. Aber auch wenn „die Grünen“ nicht stärkste Kraft werden sollten, gehe ich davon aus, dass wir 2023 auf jeden Fall in der bayerischen Staatsregierung mitarbeiten werden. Dann müssen wir halt so gut wie möglich aufräumen, das sind wir ja aus dem Bund schon gewöhnt.

 

 

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