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Röthenbach a. d. Pegnitz ist Gründungsmitglied der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern e. V. (AGFK). Jetzt kann es passieren, dass sie diese Mitgliedschaft kündigt.
Die AGFK fördert den Radverkehr als wesentliches Element des Umwelt- und Klimaschutzes in der Nahmobilität. Zentrales Anliegen des Vereins ist die feste organisatorische Verankerung der Radverkehrsförderung als wesentlicher Baustein zukunftsfähiger Verkehrsentwicklung. Die Mitgliedschaft bringt den teilnehmenden Kommunen Zertifizierung und Beratung sowie Förderungen.
„Insgesamt hat der Röthenbacher Fahrradanteil von 10 % noch Steigerungspotential“ ist auf Seite 12 im Verkehrskonzept zu lesen. Dieses liegt seit einigen Wochen vor, die Fraktionen lobten bei der Vorstellung im Stadtrat Gesamtüberblick und Maßnahmenkatalog. Eine gute Beschreibung des Ist-Zustandes gepaart mit aufgezeigten Verbesserungsmöglichkeiten - ideale Voraussetzungen, um das erklärte Ziel der AGFK anzugehen: eine Erhöhung des Radverkehrsanteil von 10 % auf 15 % bis 2030. Der Landkreis Nürnberger Land hat daraus für Röthenbach das – wahrlich nicht allzu ambitionierte - Ziel von 11-12 % Radverkehrsanteil bis 2025 abgeleitet.
Wie nun aus der letzten öffentlichen Sitzung des Ausschusses für Bildung, Umwelt, Soziales, Sport und Kultur zu vernehmen ist, sieht sich der Großteil der Stadträte allerdings nicht in der Lage, sich zu dieser minimalsten Zielsetzung von 10-20 % Steigerung des Radverkehrsanteils zu verpflichten. Alle Fraktionen erklären zwar, den Radverkehr steigern zu wollen und auf Landesebene unterstützten SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sogar den Radentscheid Bayern, der übrigens eine weitaus höhere, bayernweite Zielsetzung von 25 % Radverkehrsanteil bis 2030 hatte. Wenn es aber konkret werden soll, kneifen bis auf die grüne Fraktion alle, in die Verantwortung zu gehen. Statt in die Umsetzung des Verkehrskonzeptes einzusteigen, wurde die Maßnahmenforderung der AGFK kritisiert und sogar in Frage gestellt, ob Röthenbach in der AGFK bleiben sollte.
Einzig die GRÜNEN stehen hinter einer konsequenten Radverkehrsförderung. Dazu führt der grüne Stadtrat Marco Heisig aus: „Die AGFK „gängelt“ uns nicht. Wir haben nur in den letzten Jahren so viel versäumt, dass die Forderungen wirken als wären das hoher Zeitdruck und hohe Ansprüche.“ Und ergänzend für die Ortsgruppe äußert sich Sprecherin Sandra Twardzik: „Es kann nicht ernsthaft in Erwägung gezogen werden, aus der AGFK auszutreten, dem einzigen externen Kontrollorgan für Fahrradfreundlichkeit, das wir haben. Vielmehr ist es jetzt an der Zeit, endlich die seit Jahren anstehenden Auflagen zu erfüllen, um als „Fahrradfreundliche Kommune“ ausgezeichnet zu werden. Alles andere wäre für ein Gründungsmitglied ein peinliches Eingeständnis des Scheiterns. Wir fordern nicht zuletzt deshalb die konsequente Umsetzung des Verkehrskonzeptes.“
In der kommenden Stadtratssitzung am 22. 6. steht das Thema nun im großen Gremium an der Tagesordnung. Wenn die Räte sich ähnlich positionieren wie der Ausschuss, wird es das Ende der Mitgliedschaft Röthenbachs im AGFK werden.
Nach den Kommunalwahlen im Frühjahr 2020 stellt sich der Ortsverband von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Röthenbach neu auf:
Mehr »Der Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen in Röthenbach hat einen neuen Ersten Vorsitzenden: Dieter Hammer. Die langjährige Ortssprecherin Sandra Twardzik wechselt auf eigenen Wunsch in die Rolle der Schriftführerin: „Meine persönliche Situation als Mutter zweier Kleinkinder lässt mir momentan nicht die Zeit und Ruhe, das nötige Engagement für die ‹Chef-Position› aufzubringen.“ Ihr Nachfolger Dieter Hammer gehört dem Vorstand bereits seit 2014 an, jetzt rückt er in die erste Reihe. Nicht nur Twardzik und der als stellvertretender Ortssprecher wiedergewählte Dr. Rüdeger Baron, auch die Stadtratsfraktion freut sich, mit ihm einen engagierten und kreativen Vorstandsvorsitzenden gefunden zu haben. „Mit Dieter Hammer haben wir einen Mann an unserer Spitze, der für Kontinuität und Innovation zugleich steht: bewährte Abläufe und Strukturen, besonders auch in der Zusammenarbeit zwischen uns Stadträten und Ortsverein, bleiben erhalten, neue Ideen und Impulse beleben die Arbeit von Bündnis 90/Die Grünen in Röthenbach.“ so Fraktionssprecherin Mechthild Scholz. Das Bild zeigt von links Stadtrat Karlheinz Irl, Dritten Bürgermeister Thiemo Graf, die scheidende Vorsitzende Sandra Twardzik, den neuen Ersten Sprecher Dieter Hammer sowie Stadträtin Mechthild Scholz bei der Übergabe der obligatorischen „grünen“ Sonnenblume.
Die Grünen Röthenbach im Gespräch mit dem Vorstand der Türkisch-Islamischen Gemeinde
Stadträte und Ortsvorstand von Bündnis 90/Die Grünen trafen nach längerer Zeit wieder mit dem Vorstand der Röthenbacher Moschee-Gemeinde zusammen. Unter anderem ging es um die schulische Förderung der türkischstämmigen Kinder und Jugendlichen. Der Besuch der Hausaufgabenhilfe im Mehrgenerationenhaus hat nach Auskunft der Leiterin, Stadträtin Mechthild Scholz, nachgelassen. Aber auch das entsprechende Angebot in der Moschee wird kaum wahrgenommen, stellte Vorsitzender Recep Calik fest. Das ist nicht allein auf die wachsende Zahl von Hort- und Ganztagsplätzen zurückzuführen, denn dort gibt es lange Wartelisten. In der Moschee finden weiterhin Förderkurse für den Übertritt nach der vierten Klasse und zur Vorbereitung auf den Quali statt.
Ziel dieser Gespräche ist es, das Zusammenleben der BewohnerInnen Röthenbachs über alle kulturellen Unterschiede hinweg zu fördern und zu erleichtern. Daran sind beide Seiten sehr interessiert, auch wenn es in letzter Zeit wegen Umbauten in und um die Moschee und Veränderungen im Vorstand weniger Gelegenheiten für allgemeine Begegnungen gab. In Zukunft sollen wieder Stadträte und Vereine zu Festen in der Moschee förmlich eingeladen werden wie auch allen Röthenbachern die Moschee am Tag der Offenen Tür im Herbst zum Besuch offensteht. Mechthild Scholz: „Die Befürchtung, dass sich aufgrund der Entwicklungen in der Türkei das Verhältnis der Moscheegemeinde zum deutschen Umfeld geändert habe, konnte ausgeräumt werden.“
Die Personen von links: Fraktionsvorsitzende Mechthild Scholz, 3. Bürgermeister Thiemo Graf, Ethel Baron, Stefan Ivan-Tugui, Vorstandsvorsitzender Recep Calik, Rüdeger Baron, Murat Ünver, Emrey Jilmaz, Mesut Ünver
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