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LAUF (mm) — „Früher radikal – jetzt fest verwurzelt“, so umriss Benedikt Bisping, Fraktionsvorsitzender von Grünen und FDP in Lauf, die 25-jährige Entwicklung der grünen Partei in Lauf. Zur Jubiläumsfeier hatte der Ortsverband am Freitagabend in den Festsaal im Alten Rathaus eingeladen. Dass die „Turnschuh“-Partei zu einer ernstzunehmenden Größe in der politischen Landschaft geworden ist, zeigte sich nicht zuletzt daran, dass sich unter die Gäste auch Vertreter der CSU gemischt hatten.
In seiner Rede erinnerte Bisping an das Jahr 1983, als die Grünen überraschend mit 5,6 Prozent der Stimmen erstmals in den Bundestag einzogen. Ein Jahr später saß dann auch im Laufer Stadtrat eine grüne Rätin: Irmtraud Hüppauf.
Von da an blieb der grüne Farbtupfer im Rathaus-Parlament. Hüppauf wurde 1990 von Hans Kern abgelöst. Gleichzeitig schlossen sich die Grünen mit der FDP zu einer Fraktion zusammen. Kern teilte sich zunächst mit den beiden FDP-Räten Martin Jellinghaus und Lisa Bröhl eine Bank, dann mit Gerhard Behacker und Lisa Bröhl. 1996 kehrte sich das Verhältnis um. Benedikt Bisping kam als zweiter Grüner hinzu. Das gelbe Mandat schrumpfte auf einen Sitz. Dritter im Bunde ist seitdem FDP-Rat Karl-Heinz Herrmann. Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Parteien funktioniere seit 18 Jahren „sehr gut“, bilanzierte Bisping.
Die ersten grünen Kreisräte, die 1990 in den Kreistag einzogen, stammten ebenfalls aus Lauf: Friedrich Sprenger und Erika Fiedler.
Obwohl die Grünen im Stadtrat mit ihrer Stimmmacht nicht viel ausrichten konnten, brachten sie doch durch Anträge und Stellungnahmen etliche Diskussionen in Gang sowie auch Entscheidungen auf den Weg. Fußgängerzone am Oberen Marktplatz, Bitter-bachschlucht als Naturdenkmal, Baumschutzverordnung, Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs, Radwegebau, Klimaschutz, Familienfreundlichkeit – das waren einige der Themen, für die sie kämpften und hin und wieder auch eine Mehrheit im Stadtrat gewinnen konnten. Bemerkenswert sei, so Benedikt Bisping: „Heute boomen unsere Themen und werden in einer noch nie dagewesenen Art und Weise vom politischen Wettbewerb in den Mund genommen.“
Ähnlich Grünen-Kreisrat Hans-Joachim Dobbert in seinem Grußwort: „Wie sind 25 Jahre weiter als andere Parteien.“ Die unabhängige Energieagentur ENA, die Solarinitiative, die Umrüstung der kreiseigenen Fahrzeuge auf Pflanzenöl-Antrieb gehe auf das Konto der Grünen. „Ohne uns wäre das Nürnberger Land klimapolitisch ein Entwicklungsland.“ Dabei habe man leider auch immer Misserfolge einstecken müssen, wie etwa mit der Hackschnitzelheizung für die Realschule Röthenbach, wobei sich freilich jetzt herausstellt, dass die Erdgasheizung wegen des gestiegenen Gaspreises teurer kommt. Das Geburtstagskind, die Laufer Grünen, würdigte Dobbert in besonderer Weise: „Die Grünen in der Kreisstadt mit ihren vielen engagierten Persönlichkeiten sind ein Glücksfall. Das strahlt aus auf den Kreis.“
Ehrengast Christine Stahl, die Grünen-Landtagsabgeordnete aus Nürnberg, lobte vor allem den Einsatz der Laufer Grünen gegen Bestrebungen der NPD, in Lauf Fuß zu fassen, und sagte diesbezüglich weiterhin ihre Unterstützung zu. Dem Ortsverband insgesamt wünschte sie viel Erfolg und Glück „für weitere 25 Jahre Minimum“ und natürlich „ein Super-Ergebnis im März“.
Gemäß dem Märchen von Sabine Raile, mit dem die Laufer Märchenerzählerin den Abend bereicherte, zeichnet sich gute Politik – in ihrer Geschichte der gute König – dadurch aus, dass die Menschen in seinem Land nicht nur ernst sind, sondern auch Dinge pflegen, die der Seele gut tun: Musik spielen, gutes Essen genießen, singen, tanzen ...
Das hatten die Organisatoren schon in der Planung bedacht. Für ansprechende Musik sorgten bei dem Geburtstagsempfang die stadtbekannten Salon-Jazzer Rainer Turba und Harald Prucker, und mit der Auswahl des Essens – statt Grobkornbrot und Rohkost eine Vielfalt schmackhafter Köstlichkeiten – zeigten die Grünen, dass sie dem Pubertätsalter tatsächlich entwachsen sind
Text: Michaela Moritz, Pegnitz Zeitung vom 28.01.08
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