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BURGTHANN - Unter dem Motto „Atomstrom ist nicht Grün“ fand am vergangenen Freitag in der Gaststätte „Zur Blauen Traube“ die Wahlveranstaltung der Burgthanner Grünen statt. Der Ortsvorsitzende Jörg Seidel begrüßte die zahlreichen Gäste und freute sich über den großen Zuspruch zum Veranstaltungsthema. Unter den Besucherinnen und Besuchern war unter anderem Landratskandidat Achim Dobbert, der sich in seiner Ansprache dafür stark machte, den Ausbau der regenerativen Energien im Landkreis Nürnberger Land weiter voranzutreiben.
Es folgte die persönliche Vorstellung der 16 Gemeinderatskandidaten und -kandidatinnen, darunter Margarete Becker, Norbert Behr, Markus Meyer und Elvira Laubach. Sie schilderten den Besuchern ihre Beweggründe für ihre Kandidatur und die Ziele für die zukünftige Gemeinderatsarbeit.
Danach gab Seidel in seiner Präsentation eine kurze Einführung zum Thema Atomstrom, dem Motto des Abends, das mit der Vorführung des Films „Biblis angeklagt“ abgerundet wurde. Anhand der Klagebegründung verschiedener Anrainer gegen die Betreiber des AKW Biblis wurden die häufigen Pannen und Störfälle in Deutschen Atomkraftwerken geschildert und glaubhaft aufgezeigt, wie knapp wir schon an einer großen Katastrophe vorbeigeschrammt sind. Der Film zeigte auch auf, dass die alten AKWs wie Biblis, Krümmel oder Brunsbüttel nicht mehr den modernen Sicherheitsanforderungen entsprechen und deshalb sofort abgeschaltet werden müssten. Der Betrieb verstößt gegen bestehende Gesetze und Auflagen. Trotzdem versuchen die Betreiber eine Verlängerung der Betriebsdauer mit allen Mitteln durchzusetzen, alleine aus wirtschaftlichen Gründen.
In der anschließenden Diskussion, die von gut informierten Besuchern auf hohem Niveau geführt wurde, ging es auch um die Methoden, welche die Energieriesen anwenden, um dieses Ziel zu erreichen bis hin zu der Drohkulisse, dass bei uns ohne Atomstrom die Lichter ausgingen, weil nur dieser eine stetige Versorgung gewährleisten könne. Diese immer wieder zu hörenden Argumente sind oft widerlegt worden. Der Ausfall von Krümmel und Brunsbüttel seit Monaten hat zum Beispiel zu keinerlei Engpässen geführt.
Es wurde erwähnt, dass der Wirkungsgrad der Atomkraftwerke von 30% bei der Erzeugung von Strom schlecht ist im Vergleich zu anderen modernen Verfahren der Energiegewinnung. Die restlichen 70% werden in Form von Wärme oder Wasserdampf an die Umgebung abgegeben. Wasserdampf trägt aber nach neuesten Erkenntnissen mindestens ebenso viel zu der Klimaveränderung bei wie CO2. Außerdem wurden Bedenken geäußert, dass bei gleich bleibendem Bedarf wie die fossilen Brennstoffe auch die Uranvorkommen in wenigen Jahrzehnten aufgebraucht sein werden und die Entsorgungsfrage für den anfallenden radioaktiven Atommüll keineswegs geklärt ist.
In der weiteren Diskussion wurde die Bedeutung von kommunalpolitischen und persönlichen Entscheidungen jedes einzelnen Bürgers hinsichtlich des angestrebten Atomausstiegs verdeutlicht. Demnach beginnt der Atomausstieg bei jedem Einzelnen mit dem Wechsel des Stromlieferanten hin zu Anbietern, die ausschließlich nicht-atomaren Strom aus vorzugsweise regenerativen Quellen liefern. Des Weiteren ergab die Diskussion, dass die Kommunen selbst viele Möglichkeiten haben, vom Wandel in der Energiebranche zu profitieren, indem sie sich von den großen Stromversorgern unabhängig machen. Eine Möglichkeit ist der Aufkauf der kommunalen Stromnetze und der Aufbau eines eigenen Versorgungssystems, das durch dezentrale, regenerative Energiequellen, z.B. Windkraft, Biomasse, Wasserkraft oder Photovoltaik gespeist wird. Auch die Kommunen können im Zuge einer solchen Maßnahme den Stromanbieter wechseln und im Bedarfsfall „grünen Strom“ von anderen Anbietern zukaufen. Dies wird sicher eine der Forderungen der neuen Grünen Gemeinderäte sein.
Pressemitteilung vom 22. Februar 2008
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