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Votum gegen Sandabbau

ALTDORF — Der Wald westlich von Röthenbach soll vom Sandabbau verschont bleiben. Insbesondere das Naturdenkmal Röthenbachklamm soll durch die Gewinnung von Bodenschätzen nicht beeinträchtigt werden. Diesen Beschluss fasste der Altdorfer Stadtrat ohne Gegenstimmung auf seiner jüngsten Sitzung und folgte damit einer Anregung von Albert Kraus, der auf die geplante Festlegung eines Sandabbaugebiets im Regionalplan für die Industrieregion Mittelfranken hingewiesen und an seine Kollegen appelliert hatte, dem Vorhaben die Zustimmung zu verweigern.

Der Regionalplan legt die Abbaugebiete von Sand und anderen Bodenschätzen für ganz Mittelfranken fest und wird den Kommunen in bestimmten zeitlichen Abständen immer wieder zur Stellungnahme vorgelegt. Bereits vor zehn Jahren war einmal ein Waldgebiet bei Röthenbach von den Planern in Ansbach als Sandabbaufläche vorgesehen, wurde dann aber nach Altdorfer Protesten wieder aus dem Regionalplan herausgenommen (wir berichteten). Bei der aktuell vorgesehenen Fläche handelt es sich allerdings nicht um Altdorfer Gebiet. Die Stadt ist lediglich aufgefordert, als Nachbar Stellung zu beziehen. Bürgermeister Odörfer warnte deshalb vor einer Einmischung in nachbarschaftliche Angelegenheiten: „Wir wollen ja auch nicht, dass man sich hier bei uns einmischt, das ganze betrifft halt nicht unser Stadtgebiet.“

Kraus dagegen warnte, dass bei einer Altdorfer Zustimmung zum Regionalplan 500 Hektar Wald bei Röthenbach in Gefahr seien: „Die könnten dann dem Sandabbau geopfert werden.“ Kraus erinnerte auch an die zehn Jahre zurückliegenden Pläne einer Sandabbaufirma, im Wald bei Röthenbach abzubaggern und dann die Röthenbachklamm mit einem Förderband zu überqueren. In der aktuellen Situation sei es darüber hinaus für die Forstämter verführerisch, mögliche Sandabbauflächen zu vermarkten.

Kritik an einem möglichen Sandabbau westlich von Röthenbach übte auch Ernst Bergmann: „An dieser Stelle ist das falsch.“ Und Horst Topp wies Odörfers Hinweis, man solle sich nicht einmischen, kategorisch zurück: „Es geht um unsere Bevölkerung und um die Natur.“ Deshalb dürfe man dem Vorhaben hier nicht zustimmen.

Auch Dr. Johann-Peter Pöllot äußerte Bedenken: „Es geht hier verdammt dicht an Röthenbach ran, das gefällt mir auch nicht.“

Am Ende der Debatte stimmte der Stadtrat zwar der vorgesehenen Änderung des Regionalplans zu – allerdings nicht dem von den Planern als mögliche Sandabbaufläche bei Röthenbach mit QS 14 bezeichneten Areal. Kraus bedankte sich bei seinen Stadtratskollegen ausdrücklich, dass man seinen Anregungen folgte.

Alex Blinten

"Der Bote" vom 23. November 2006

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