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Droht uns ein zweites G 8 ?

NEUNKIRCHEN - In Neunkirchen trafen sich die Mandatsträger der Grünen im Landkreis und etliche Interessierte zum aktuellen Thema „Schulverbünde bei Mittelschulen".

Das Einstiegsreferat hielt MdL Thomas Gehring, schulpolitischer Sprecher Grünen Landtagsfraktion. Er zeigte auf, wie unterschiedlich weit die Gespräche um die „neue Mittelschule" in Bayern gediehen sind. So haben in Oberbayern die Dialogforen zur Mittelschule noch gar nicht stattgefunden, während sie im Nürnberger Land bereits abgeschlossen sind. Thomas Gehring kreierte dabei den Satz: „Die Dialogforen sind die Sterbebegleiter der Hauptschulen".

Der einzige positive Aspekt dieser Diskussion ist, so MdL Gehring, dass es nun endlich einmal Gespräche um Schulpolitik zwischen dem Staat und den Kommunen, gibt.

Was ist das Ziel der Mittelschule ? Nichts Anderes als das, was viele Hauptschulen heute schon praktizieren, es gibt schon M-Klassen, Praxisgruppen und eine

Differenzierung in die Bereiche Technik, Wirtschaft und Soziales. An den Hauptschulen gibt es vor Ort auch eine gute Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und mit der Berufsschule, nichts Neues ist dazu gekommen.

Im Wesentlichen werden durch Schulverbünde weitere Lehrerstunden eingespart und die Schließung von Schulen auf dem „flachen Land" vorbereitet. Dazu fährt man die Schüler in einem gigantischen Schülertourismus zwischen den Schulhäusern hin und her, so lange, bis nur noch die großen Schulen übrig bleiben. Im Klartext heißt das: Die Verantwortung dafür wird auf die Kommunen abgewälzt, es entstehen Mehrkosten (z.B. für die Schülerbeförderung, vermutlich sogar bei zusätzlichen Investitionen), während der Staat Geld einspart (bei Lehrerstunden).

Dabei wird ein unsäglicher Termindruck erzeugt (im Nürnberger Land als „Pilotlandkreis" sollen die Kooperationen bis Ende April fest geschrieben werden).

In dieser kurzen Zeit können sich die Städte und Gemeinden als die zukünftigen Entscheidungsträger gar nicht darüber klar werden, wie gravierend die Folgen (öffentlicher Nahverkehr, Mensa-Gebäude, Schulschließungen) für sie selbst und für ihre Schüler sein können. Da stellt sich die Frage:

„Wo bleibt hier der Einsatz der CSU für die ländliche Bevölkerung ?"

Diese Eile erinnert in fataler Weise an die überstürzte, schlecht vorbereitete Einführung des G8 für Gymnasien!

„Gerade für die Vereinbarungen muss man sich Zeit lassen", so der schulpolitische Sprecher der Grünen Kreistagsfraktion Horst Topp, „vom Oberen Pegnitztal bis nach Alfeld müssen eine Unmenge von Gesprächen geführt werden, über Schulstandorte, notwendige Investitionen, Beförderungskosten usw., einfach über die Zukunft der eigenen Hauptschüler. Das Gleiche gilt für Lauf und Schnaittach wie auch für die Situation im südlichen Landkreis. Auch, wenn der Kultusminister in all seinen Briefen schreibt: „Qualität geht vor Geschwindigkeit", verhält sich die Schulbürokratie ganz anders.

Das Konzept der Grünen - neun Jahre gemeinsame Schulzeit in gewohnter Umgebung und in einem positiven Lernumfeld - ist wesentlich besser und wird weltweit erfolgreich praktiziert. Auch viele CSU-Fachleute und -funktionäre favorisieren inzwischen diese Lösung. Nur das krampfhafte Festhalten der Kultus(-lobby-)bürokratie am 3-gliedrigen Schulsystem verhindert eine bessere Lösung, nämlich Schulen, die auf die regionale Situation zugeschnitten sind und die bisherige Gliederung durchbrechen dürfen. Modellschulen, die wissenschaftlich begleitet werden, deren Bestehen nach einem Zeitraum von 5 - 10 Jahren beurteilt wird.

Kurzum, es ist mehr Zeit vonnöten, neben der Politik müssen ja auch die Eltern und die Schüler (Schulforum) mit in die anstehenden Entscheidungen einbezogen werden.

 

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