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LAUF - An zwölf Sonntagen in der Zeit von April bis September laden die
mittelfränkischen Grünen zu Naturschönheiten und Sehenswürdigkeiten in
Mittelfranken ein. Ziel der Exkursion am 3. August war das neu
eröffnete Industriemuseum Lauf. Nach kurzem Fußmarsch durch die Laufer
Altstadt zum Museum folgte eine einstündige Führung durch das
erweiterte Fabrikareal. Bei der anschließenden Kaffeerunde stellten die
Grünen Direktkandidaten für den Land- und Bezirkstag, Jutta Berlinghof
und Florian Thomae, ihre politischen Schwerpunkte vor.
"Die Bürgerinnen und Bürger haben bei der Kommunalwahl die offene und
glaubwürdige Arbeit der Grünen honoriert", bilanzierte Berlinghof, die
aus ihrer Arbeit als Gleichstellungs- und Familienbeauftragte am
Landratsamt Nürnberger Land bereits bekannt ist. Anschließend stellte
sie ihre Positionen zur Bildungspolitik in Bayern vor. "Landauf, landab
überschlagen sich die CSU-Politiker mit Ankündigungen und
Versprechungen" so Belinghof. "So will man 1000 neue Lehrerstellen
schaffen und hofft darauf, dass keiner dabei erwähnt, dass allein in
den letzten fünf Jahren 1600 Stellen gestrichen wurden." Statt des
bisherigen dreigliedrigen Schulsystems nach der vierten
Grundschulklasse plädiert Berlinghof für eine "Schule für Alle", die
von den Kommunen vor Ort gestaltet werden kann und so den jeweiligen
Bedürfnissen angepasst werden kann. Denn: Seit 2001 sind in ganz Bayern
allein 693 Hauptschulen verschwunden, von ehemals 1689 gibt es nur noch
996. Und mit den sinkenden Schülerzahlen werde das Sterben der Grund-
und Hauptschulen weitergehen, insbesondere auf dem Land. "Derzeit gibt
es lediglich eine Wahlkampfpause."
Leidenschaftlich wurde Berlinghof auch beim Thema Schulverpflegung: "In
Bayern ist die Zahl der Kinder, die in armen Familien leben, stärker
angestiegen als im Bundesdurchschnitt. Nach Angaben der Caritas leben
in Bayern 170.000 Kinder und Jugendliche von Sozialhilfe. Es ist ein
Armutszeugnis für ein reiches Land wie Bayern, wenn für diese Kinder
nicht einmal ein warmes Mittagessen bezahlt werden kann." Laut
Ackermann will sich Ministerpräsident Beckstein bei diesem Thema einer
Bundesratsinitiative anderer Länder anschließen und den Zuschuss für
ein warmes Schulmittagessen vom Bund einfordern. "Das heißt im
schlimmsten Fall, das Problem auf den St. Nimmerleinstag zu
verschieben", so die sozialpolitische Sprecherin des Landtages.
Florian Thomae, Direktkandidat für den Bezirkstag, mahnt Verbesserungen
bei Konzeption und Führung der Bezirkskrankenhäuser an. "80 Prozent des
Budgets des Bezirkstags werden für die Kliniken aufgewendet", so der
Krankenpfleger, der in der Caritas-Straßenambulanz Franz v. Asissi in
Nürnberg tätig ist. Sucht und psychische Krankheiten werden "nur allzu
gerne in Zentralkrankenhäuser abgeschoben, wo sie keiner sieht."
Bessere Heilungschancen und wirkungsvolle Hilfe versprechen jedoch
"dezentrale Anlaufstellen und eine Pflege, die sich um die Menschen in
ihren jeweiligen Lebenssituationen" kümmert. Auch das Thema Armut
sprach Thomae an. "Fast jeder dritte Sozialhilfeempfänger ist in Bayern
inzwischen ein Kind. Sozialpolitik muss die grundlegenden Bedürfnisse
sichern und muss möglichst Perspektiven und Chancen für ein
eigenständiges Leben eröffnen", so der Grüne.
Die Grünen Wege führen am 17. August in Erlangen zu einem von Kindern
und Jugendlichen gebauten Pfadfinder-Blockhaus mit Solaranlage. Am 7.
September steht ein Besuch der Biogasvergärung+Blockheizkraftwerk
Abfallwirtschaft Schwabach GmbH auf dem Programm. Den Abschluss der
Veranstaltungsserie bildet am 14. September eine Radtour am Altmühlsee.
Weitere Informationen hierzu finden sich im Internet unter
www.gruene-wege-fuehren-weiter.de
PRESSEMITTEILUNG vom 04.08.08
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