Auch zur 2.Großdemo gegen Rechtsextremismus waren Gruppen aus Altdorf unterwegs – hier eine gemischte Gruppe, von Kind bis Oma, mit selbstgemalten Schildern und Grüner Fahne.

Darunter auch die Grüne Stadtratsfraktion

Beeindruckend war wieder, sich als Teil einer großen Menge fühlen zu können – diesmal sprach sogar die Polizei von 25.000.

Deutschlandweit sind inzwischen über 2 Millionen Menschen auf die Straße gegangen – ein Redner sprach von der größten Protestwelle, die es in Deutschland je gegeben hat.
Der Chor „Wir sind mehr“ war erlebbar und machte Gänsehaut – und Mut.

Wir haben ein paar interessante Impulse aus den Redebeiträgen und auf den Demoschildern mitgebracht.

Stephan Doll /Vorsitzender der Allianz für Toleranz und Respekt in der Metropolregion Nürnberg
Zitat von Erich Kästner, Über das Verbrennen von Büchern

• “Die Ereignisse von 1933 bis 1945 hätten spätestens 1928 bekämpft werden müssen. Später war es zu spät.
  Man darf nicht warten, bis der Freiheitskampf Landesverrat genannt wird.
  Man darf nicht warten, bis aus dem Schneeball eine Lawine geworden ist.
  Man muss den rollenden Schneeball zertreten.
  Die Lawine hält keiner mehr auf. Sie ruht erst, wenn sie alles unter sich begraben hat.
  Das ist die Lehre, das ist das Fazit dessen, was uns 1933 widerfuhr.
  Das ist der Schluss, den wir aus unseren Erfahrungen ziehen müssen,
  und es ist der Schluss meiner Rede.
  Drohende Diktaturen lassen sich nur bekämpfen,
  ehe sie die Macht übernommen haben.”
   

Seine Hoffnung:

• „Wir können die Lawine gemeinsam stoppen“.
• Und dafür stehen wir in der Verantwortung – ein Appell einer Holocoust-Überlebenden:
  „Ihr seid nicht schuld an den Verbrechen der Nazis, aber ihr seid verantwortlich, dass es nie wieder passiert.“

Seine Forderungen an die Politik:

• AfD-Parteiverbot voranbringen
• „keine Steuermittel für die AfD“
• „Herr Höcke ist ein rechtsextremistischer Nazi und er sollte nicht wählbar sein“
• keine AfD-Verfassungsrichter zulassen -
  die Entscheidung von CSU und FW, AfD-ler zu Verfassungsrichtern zu machen, war ein klarer Fehler
• Joachim Herrmann (Bayerischer Innenminister) soll „die Burschenschaften unter die Lupe nehmen“
• Wer Medien als Lügenpresse bezeichnet, ist nicht würdig, im demokratischen Gremium Medienrat zu sitzen.

Joachim Herrmann / Bayerischer Innenminister (CSU)

• Am Grundgesetz ist einmalig: Es beginnt nicht mit der Staatsform o.ä., sondern mit der Menschenwürde. Das war eine Reaktion auf die Naziherrschaft
• Es ist wichtig, „nicht zu schweigen, sondern auf die Straße zu gehen und die Meinung kundzutun“

Er bekam für klare Abgrenzungen von Rechtsextremismus Beifall, aber auch einige kritische Zwischenrufe.

Marcus König / Oberbürgermeister Nürnberg (CSU)

• Mehr als die Hälfte der Bevölkerung Nürnbergs hat eine eigene oder familiäre Migrationsgeschichte – die müssten nach den Plänen der Rechtsextremisten alle gehen?!

Beim Reden über Ministerpräsident Söder gibt es Buhrufe und Pfiffe.

Ein paar interessante Schilder:

zurück