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BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Kreisverband Nürnberger Land

Für eine gute Zukunft der Kinder in Lauf

LAUF (cb)- Erstmalige Fachveranstaltungen im Laufer Kindergarten Brücke West brachte viele Anregungen und gute Ideen für die bestehenden Kindertagesstätten in Lauf - Weiterer Austausch zwischen den Trägern gewünscht.

Unter dem Motto „Für eine gute Zukunft der Kinder in Lauf“ trafen sich erstmals in Lauf in einer breiten Runde VertreterInnen von städtischen, freien und kirchlichen Einrichtungen sowie Elternvertreter, Bürger und auch Kommunalpolitiker unterschiedlichster Parteien zu einer Informationsfachveranstaltung.

Eingeladen hatte dazu Benedikt Bisping, als Mitglied der Kindergartenkommissions-Mitglied der Stadt Lauf und der Kindergarten Brücke West. In Vertretung der Kita-Leiterin Katharina Schwarz, begrüßte ihre Stellvertreterin Stefanie Haas, Cornelia Ludwig und Andrea Bihari die Gäste und gaben sehr engagiert und konkret Einblick in ihre Arbeit. Da auch Vertreter – innen  anderer Einrichtungen verschiedenster Träger in Lauf gekommen waren, ergab sich eine lebhafte Diskussion mit sehr interessanten Vergleichen. Einig waren sich alle Anwesenden, um die große Herausforderungen die in den Kindertagesstätten bestehe und die Qualität weiter verbessert werden müsse sowie die Austausch zwischen den Einrichtungen intensiviert werden sollte.

Zunächst berichtete Frau Haas über die Gruppe der Zweijährigen und die besondere Herausforderung der Erzieherinnen, was Geduld und Einfühlungsvermögen betrifft. Die 15 Plätze sind immer ausgebucht, und es besteht eine Warteliste. Die Kleinen, die dank des neuen Buchungssystems nicht immer an allen Tagen anwesend sind, gewöhnen sich meist schnell ein und fallen später in den  „normalen“ Gruppen sehr positiv auf. Wie Benedikt Bisping aus der Kindergartenkommission berichtete, gibt es in Lauf derzeit  54 Kindergartenplätze, die noch in 2008 auf 78 erweitert werden. „Hier gelte ein Investitionsschwerpunkt. Allein für die neuen Kindergrippenplätze der Kita Bertleinstraße werden knapp eine halbe Million Euro verbaut. In den nächsten Jahren sind weitere Plätze in Planung, um dem Bedarf gerecht zu werden.

Inhaltlich arbeitet man in den Einrichtungen seit 2006 nach dem neuen Bildungs- und Erziehungsplan, der von dem renommierten Pädagogik-Professor Ftenakis entworfen wurde. Die Erzieherinnen bemühen sich sehr, dessen anspruchsvolle Ziele umzusetzen, betonen aber gleichzeitig, dass sie bei der derzeitigen Gruppengröße von 25 Kindern und 2 – 3 Erzieherinnen (Betreuerin und Zusatzkraft) schnell an ihre Grenzen kommen  und sich oft überfordert fühlen, jedem einzelnen Kind in seiner Individualität gerecht zu werden. Hilfreich sind dabei die Beobachtungsbögen, die für jedes Kind erstellt und an die jeweilige Betreuungsperson weitergegeben werden. Ziel müsse sein, kleinere Gruppen zu erreichen und somit einen besseren Betreuungsschlüssel. Hier müsse die Stadt noch mehr tun und sich auch die Vorgaben und Finanzierungshilfen von der Landesregierung endlich verbessern, so die eindeutigen Erwartungen vieler Besucher.

Gut gelingt die Integration im Kindergarten Brücke West, wo derzeit 60 Prozent  der Kinder keinen deutschsprachigen Hintergrund haben und 8 bis 10 verschiedenen Nationalitäten angehören. Die Kindergartenkommission  wurde gelobt, weil sie für diese Arbeit einschließlich der Sprachförderung (auch für deutschsprachige Kinder!) zusätzliche Kräfte zur Verfügung stellt und den Bedarf erkannt habe.

In der anschließenden Diskussion nahmen die Themen „längere Öffnungszeiten“ und „Gruppengröße“ breiten Raum ein. Während der eine Teil der Anwesenden großes Verständnis für die Wünsche und Nöte der Alleinerziehenden und Berufstätigen und den Zwängen der Arbeitswelt zeigte, meinten andere, man könne es den Kindern nicht zumuten, noch länger von ihren Eltern getrennt zu sein und Kinderwohl gehe vor Elterninteresse. Einig war man sich darin, dass bei längerer Betreuung im Kindergarten die Gruppengröße drastisch gesenkt und familienähnlichere Strukturen geschaffen werden müssten. Da die Gruppengröße bzw. der Personalschlüssel von der Landesregierung vorgegeben werden, appellierte ein Vater und sehr engagierter Mitbürger daran, bei der Landtagswahl im Herbst, diejenigen Kräfte zu unterstützen, die sich für entsprechende Änderungen einsetzen. Bedauert wurde von den Erzieherinnen, dass das Interesse der Eltern am Kindergarten, wo doch ihre Töchter und Söhne viel Zeit verbringen, von Jahr zu Jahr abnimmt, obwohl man sich  von Seiten des Kindergartens sehr bemüht, Kontakte – auch der Eltern untereinander – zu pflegen. Liegt es an mangelnder Zeit, Überforderungsgefühlen?

Hingegen bereitet das Thema „ gesunde Ernährung“ keine Schwierigkeiten. Für diese Kita und andere werde jeden Tag frisch in Lauf und abwechslungsreich gekocht, und Eltern immer mehr wünschten auf  Biokost umzustellen. Im Montessori Kinderhaus Simonshofen hat man dabei gute Erfahrungen gesammelt und auch gezeigt, dass dies praktisch zu gleichen Preisen möglich ist. Dies sollte mehr ausgebaut werden.

Zum Schluss waren sich alle Anwesende einig, dass die Veranstaltung, in dieser Zusammensetzung bisher einmalig, ein großer Gewinn sei, öfter wiederholt werden und sich auch die Verwaltung mit allen Betroffenen, also der  ErzieherInnen und ElternvertreterInnen an einen Tisch setzen müsse.

Großen, dankenden Applaus gab es für die Erzieherinnen, die unter schwierigen Bedingungen, mit geringer Anerkennung und schlechter Bezahlung jeden Tag engagiert und liebevoll unsere Kinder betreuen und damit uns allen einen großen Dienst erweisen.

Christa Blanke

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