Am Freitag den 08.10. waren die Bündnis 90/Die Grünen Landtagsabgeordneten Gisela Sengl (Agrarpolitische Sprecherin, Mitglied des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen-Fraktion), Rosi Steinberger (Sprecherin der Landtagsfraktion für Verbraucherschutz und Vorsitzende im Ausschuss für Umwelt- und Verbraucherschutz) und Verena Osgyan (stellvertretenden Vorsitzende der grünen Landtagsfraktion) sowie Regina Muehlbauer (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und persönliche Mitarbeiterin Büro München von Gisela Sengl) zusammen mit Werner Koch (Beisitzer im Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen im Nürnberger Land) zu Besuch bei der Demeter-Hof Hofgemeinschaft und Erntegemeinschaft Vorderhaslach im Dreieck Alfeld-Happurg – Hersbruck – Engelthal-Offenhausen.

Uwe Neukamm Mitbegründer der Hofgemeinschaft Vorderhaslach führte uns herum und erzählte leidenschaftlich wie alles Anfing und wie diese Gemeinschaft von vier Familien, einen fast verfallenen Hof in dem entlegenen Weiler wieder hergerichtet und neu aufgebaut hat. Hier bewirtschaftet die Hofgemeinschaft ihr Land seit vielen Jahren biologisch-dynamisch nach den Richtlinien des Demeter-Verbandes.

Uwe Neukamm erläuterte zur Einführung die Entstehungsgeschichte und die dabei zu überwindenden Schwierigkeiten. Er verwies auch auf die Gründung des Unternehmens CERES, das weltweit Biozertifikate vergibt und auch in Vorderhaslach angesiedelt ist.

Zusammen mit der Familie Rivera, die bereits internationale Erfahrungen bei Projekten der Solidarischen Landwirtschaft (SoLaWi) gesammelt hatte, kamen weitere Ideen nach Vorderhaslach, woraus 2013 die Erntegemeinschaft Vorderhaslach hervorging. Uwe Neukamm, betreut vorrangig den Getreideanbau und die Mutterkuhherde. Raphael Rivera kümmert sich um die Gewächshäuser und den Feldanbau.

Die Gemeinschaft versorgt derzeit rund 80 Personen mit frischem Gemüse über ihr Depot in der Eichelgasse 8 in 91217 Hersbruck. Ziel der SoLaWi ist die Stärkung regionaler und lokaler landwirtschaftlicher Strukturen, für heimische Nahrungsmittel und für eine gesunde, bewusste Ernährung im Einklang mit den Jahreszeiten. Das schöne daran ist, das die einzelnen Teilnehmer auch individuelle Wünsche einbringen können was angebaut werden soll, dies zeigt die Flexibilität dieses Systems. Daneben bestehen Vermarktungsstrukturen für das Getreide und das Fleisch, welches an ebl-Naturkost verkauft wird.

Der Hof bewirtschaftet rund 100 Hektar Landwirtschaftsfläche, davon 1,6 Hektar Gemüse und Kartoffeln für die SoLaWi, 40 Hektar Grünland und Weideflächen, 38 Hektar Getreide und 20 Hektar Kleegras. In der Tierhaltung hat sich die Hofgemeinschaft auf Mutterkuhhaltung sowie Ochsen- und Färsenmast spezialisiert, zudem werden Schafe gehalten. Uwe Neukamm engagiert sich zudem im Verein „Die Biobauern e.V“.

Video-Tipp: Die Medienwerkstatt Franken hat 2013 einen interessanten Bericht über die Hofgemeinschaft Vorderhaslach unter dem Titel: „Neue Bauern, altes Dorf - Vorderhaslach in der Hersbrucker Schweiz“ gestaltet.