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Demo zur Erhaltung der Eichen in der Leutenbachstraße

 

Wie berichtet, entzündete sich der Streit im Bauausschuss der Stadt Hersbruck. Die Bayerische Maßindustrie (kurz BMI) mit über 100 Mitarbeitern möchte ihre komplette Produktion in eine neue Halle auf der rund 8000 Quadratmeter großen Wiese neben der jetzigen Stätte verlagern. Dabei stören angeblich sechs Eichen, die entlang der Straße auf städtischem Grund stehen. Die Wurzeln der Gewächse sollen zu viel Wasser aus der Umgebung ziehen und Schäden am künftigen Gebäude verursachen.

Der Bauausschuss hat nach kontroverser Debatte mit 8:3 unter anderem folgenden Beschluss gefasst: „Voraussetzung für die Genehmigung der Fällung ist die Zustimmung eines Bodengutachters zu dem Vorhaben.“ Nach Veröffentlichung der Planung in der HZ gab es Protest.

„Bau mal nix“

Der Bund Naturschutz kann sich mit dem Bau der Halle abfinden, auch wenn dadurch die Wiese verschwindet. Das „Nein“ gilt der Eichenfällung. Zum Unterstreichen dieses Anliegens rief der Verein zu einer Kundgebung vor Ort auf. Und die Leute kamen. Heide Frobel vom Ortsverein schätzte die Zahl auf 250, die Polizei auf „über 200“. Viele hatten Plakate dabei, auf denen es zum Beispiel hieß: „Klimawandel heißt: Wir brauchen mehr Bäume!“ – „Die Bäume wollen die neue Produktionshalle sehen!“ – „Bau Mal nIx“ (die Buchstaben BMI in rot).

„Wir demonstrieren nicht gegen etwas, sondern wir solidarisieren uns mit den Eichen“, machte Richard Mergner den Standpunkt klar. Kurz beschrieb er den Wert der großen Gewächse als Biotop und Sauerstoffspender. „Ich schäme mich, dass ein Bauausschuss und Bürgermeister Robert Ilg der Tendenz nach keine Skrupel haben, diese Eichen zu fällen“, sagte der BN-Aktivist und erhielt dafür Zwischenapplaus.

Technisch machbar

Richard Mergner strich heraus, dass die Bäume die Überbleibsel eines ehemaligen Hutangers sind und damit zum Hirtenmuseum gehören. Als Argument für den Erhalt führte er die Hersbrucker Baumschutzverordnung an und fand es unverständlich, dass die „an dieser Stelle einfach nicht mehr gilt“.

Vor Wochen hat Stadtbaumeister Thomas Beygang das Problem der Wurzeln als technisch machbar bezeichnet und Fundamentaufbauten empfohlen. Der Punkt war im Bauausschuss trotz entsprechender Unterlagen nicht besprochen worden. Mergner griff Beygangs Vorschlag auf. „Die BMI muss ein paar Euro mehr investieren und ihre Betonplatte besser gründen“, sagte er. Ein Armutszeugnis nannte er die Haltung der Architekten unter den Stadträten. Sie hätten mit ihrer Fachkenntnis zu einer anderen Lösung beitragen können, was aber nicht geschah.

Im Hersbrucker Bauausschuss war die Sorge laut geworden, dass die BMI in eine andere Stadt umzieht. „Wenn Ihr diese Naturdenkmäler zerstört, dann gehört Ihr nicht nach Hersbruck!“, rief Richard Mergner der Firmenleitung plakativ unter Beifall zu.

Drohungen gegen Firma

„Die Hersbrucker Bürgergemeinschaft ist ebenfalls nicht gegen die Bebauung der Wiese, aber mit der Fällung der Eichen wird eine rote Linie überschritten“, sagte Stadtrat Martin Schaffer. Er erklärte kurz sein Nein zum Beschluss im Bauausschuss. Wenn der Gutachter dem Entfernen der Bäume zustimmt, ist dem Gremium die Entscheidung aus der Hand genommen. „Natur ist nicht zum Nulltarif zu haben“, betonte Stadträtin Dr. Ulrike Eyrich von den Hersbrucker Grünen.

Heide Frobel verwies auf die nahe Eichenhainstraße. Wenn die Eichen bei der BMI weg sind, muss dieser Weg umbenannt werden, findet sie. Entschieden distanzierte sich die BN-Ortsvorsitzende von Drohungen, die die BMI erhalten hat und mahnte: „Bitte nicht ins Hässliche abgleiten!“ Am Ende der Demo sagte sie: „Ich hoffe nicht bis zum nächsten Mal.“ Vielleicht geht ihr Wunsch in Erfüllung. Aktuell finden weitere Gespräche statt.



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