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Lauf: „Mehr Generationen unter einem Dach“

LAUF (bb) — „Generationsübergreifendes Wohnen hat an der Pegnitz wohl einen sehr großen Bedarf und brennt den Laufer Bürgern wohl unter den Nägeln“, so Ralf Hansen noch vor dem eigentlichen Start seines Vortrages in erster Reaktion auf die sehr gut besuchte Veranstaltung im großen Festsaal im Alten Rathaus.


Benedikt Bisping, grüner Bürgermeisterkandidat und Fraktionssprecher begrüßte zahlreiche Gäste und Vertreter verschiedenster Institutionen. „Es beschäftige die Menschen immer mehr, wie sie miteinander leben, im sozialen Kontakt, in Gemeinschaft mit mehren Generationen und in einem gesunden Wohnumfeld“. Als Einstieg stellte er Zahlen vor, demnach Menschen ab 65 Jahren in Lauf um über 30 Prozent zu nehmen werden. Bei gleichzeitigem Rückgang der Kinderzahlen führt dies zu deutlichen Veränderungen und neuen Anforderungen an die Kommunalpolitik. Nachbargemeinden, wie Hersbruck, Röthenbach oder Nürnberg haben daher bereits zahlreiche Projekte mit neuen Wohnformen gestartet. .

Das Thema wurde durch den Vortrag von Ralf Hansen, einem Mitinitiator der Schwabacher Ökosiedlung Am Holzgarten verdeutlicht. Hier leben nach dreijähriger Planungs- und Bauphase seit 10 Jahren drei Generationen in einer Siedlung aus Reihenhäusern und Mehrfamilienhäusern mit großem Erfolg zusammen. Schwerpunkte des Konzepts „Gemeinsam ökologisch bauen und wohnen“ der Holzgarten Siedelung sind: Jung und Alt ergänzen sich, sorgsamer Umgang mit Ressourcen beim Bau und für die Betriebsdauer, die Baubiologie und ruhender Verkehr innerhalb der Siedlung. Ralf Hansen machte den Laufern Mut, „keiner von uns ist Architekt, unsere Gemeinschaft wuchs mit dem Projekt und schließlich braucht jeder Bauherr externen Sachverstand von Spezialisten.“ Seine praktischen Erlebnisse im Miteinander und die stets im Konsens getroffenen Entscheidungen machen die Siedlung so lebenswert. Drei Generationen wohnen in der Siedlung und es sind Menschen unterschiedlichster Ausbildungen. „Die Vielfalt ist sehr wichtig und belebt ungemein“, so Hansen. Das Projekt hat den Umweltschutzpreis der Stadt Schwabach erhalten. Zum Abschluss lud der Referent alle Interessierten nach Schwabach ein, gerne kann dort erfolgreich umgesetztes Mehrgenerationswohnen hautnah besichtigt werden.

Hans Kern, Laufer Stadtrat und Mitglied im Bauausschuss begrüßte den nun begonnenen Diskussionsprozess und führte aus, dass seitens der Stadt Initiativen für solche Projekte Unterstützung erfahren müssen. Beispielsweise kann in der Auswahl einer geeigneten Fläche über die kommunale Bauleitplanung viel Konkretes angepackt werden. Wichtig sei, dass die interessierten Bürger nun ihren Bedarf äußern und Vorgaben definieren, wie es mit der Auftaktveranstaltung erstmals in Lauf geschehe.

In der ausführlichen Diskussion über Erfahrungen, Wünsche und konkrete Anliegen kam deutlich zum Ausdruck, dass unterschiedliche Modell gefragt sind. Wohnen in Verbindung mit Gemeinschaftsräumen spiele dabei ebenso ein Rolle, wie deutlich verbesserte Busangebote im Laufer Stadtverkehr für Senioren oder auch eine Kombination mit betreuten Wohneinrichtungen und Pflegedienst vor Ort.

Viele anwesenden Bürger möchten an diesem Thema weiter konkret arbeiten. So wurde noch am Abend eine Interessentenliste erstellt, die Wünsche und Erwartungen an neue Wohnmodelle und einer Verbesserung des Umfeldes in Lauf enthält. Dies sei ein gelungenes Beispiel von Mitmachdemokratie.

Für Benedikt Bisping ergaben sich in der anschließenden Zusammenfassung drei Aktionsfelder:

Als erstes sind dies „generationsübergreifende Wohnprojekte“, die von Bürgern selber geplant und projektiert werden. Zum zweiten auch Objekte, die von Bauträgern nach den Bedürfnissen künftiger Bewohner realisiert und angeboten werden sowie verstärkte Aktivitäten für günstigen Wohnraum mit Gemeinschaftseinrichtungen. Hier besteht in Lauf akuter Handlungsbedarf für die nächste Zeit. Zudem gab es wichtige Anregungen, bestehende Einrichtungen der Senioren- und Altenpflege in die neuen Konzepte aktiv mit einzubeziehen. „Dies wollen wir in die politische Arbeit der „Altenheimkommission“ in der Verwaltungs- und Bauausschüsse des Stadtrates einfließen lassen.“
Bisping dankte für die vielen praktischen Erfahrungen und Berichte des Referenten.

Lauf, 15. Januar 2008

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