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Besuch des Pumpspeicherkraftwerks Happurg

Gemeinsam mit dem energiepolitischen Sprecher der grünen Landtagsfraktion, Martin Stümpfig und der Landtagskandidatin für den Stimmkreis Nürnberger Land, Gabriele Drechsler besuchte eine Delegation von grünen Kommunalpolitiker*innen aus dem Nürnberger Land das Pumpspeicherkraftwerk Happurg. Der Leiter der Kraftwerksgruppe Pumpspeicherkraftwerke der Uniper Kraftwerke GmbH, Carsten Gollum, führte die Besuchergruppe. Im Jahr 1964 ging das Kraftwerk nach einer 4-jährigen Bauzeit ans Netz. Das Oberbecken mit einem Volumen von 1,8 Millionen Kubikmeter kann eine Energie von 840.000 kWh Strom speichern. Im Januar 2011 musste das Kraftwerk stillgelegt werden, da im Oberbecken starke Auswaschungen des kalkigen Untergrunds auftraten. Bis zu diesem Zeitpunkt war das Kraftwerk in seinen 47 Jahren Einsatzzeit zu 99 % betriebsbereit.

„Das ist eine Rekordleistung unter den deutschen Kraftwerken. Umso mehr ist es zu bedauern, dass es seit nun 7 Jahren stillsteht“, so Betriebsleiter Herr Kuppert.

Die 200 Höhenmeter Unterschied zwischen Ober- und Unterbecken werden dazu genutzt in Zeiten von Stromüberschuss im Netz Wasser hochzupumpen. Bei Bedarf kann das Kraftwerk mit einer Leistung von 160 Megawatt (MW) Strom erzeugen, verteilt auf vier Maschinensätze. Damit wäre es mit dem Pumpspeicherkraftwerk Langenprozelten bei Gemünden am Main das größte Pumpspeicherwerk in Bayern.

„Pumpspeicherkraftwerke haben schon immer eine wichtige Rolle im Energiesystem gespielt. Sie sind wichtig für den Ausgleich der schwankenden Einspeisung aus Sonne und Wind und können bei Stromausfall zum Beispiel ohne jegliche Zufuhr von Strom wieder starten. Die große Flexibilität und diese sogenannte Schwarzstartfähigkeit sind große Pluspunkte“, so der Leiter der Kraftwerksgruppe Pumpspeicherkraftwerke, Carsten Gollum.

Zukünftig werden wir immer mehr Zeiten von Stromüberschuss haben, wenn Sonne und Wind auch an verbrauchsschwachen Tagen volle Leistung haben. Dann können Pumpspeicherwerke die saubere Energie perfekt zwischenspeichern. Der Gesetzgeber legt hier jedoch große Hürden in den Weg. Für dieses Zwischenspeichern müssen die Betreiber Netzentgelte bezahlen. Sie sind als sogenannte „Letztverbraucher“ eingestuft, genauso wie wenn sie den Strom verbrauchen würden. Derzeit liegen 43 Projekte von Pumpspeicherwerken deutschlandweit auf Eis, weil keine wirtschaftliche Grundlage gegeben ist. Die Leistungen wie Schwarzstartfähigkeit, Regelstrombereitstellung, Blindstromlieferung usw. werden nicht ausreichend vergütet. Einzig die Menge der Stromproduktion zählt.

„Der Gesetzgeber hängt den Anforderungen eines neuen Energiesystems, das auf Sonne und Wind beruht, weit hinterher. Hier müssen wir endlich die Weichen stellen und den wichtigen Pumpspeicherwerken eine langfristige Perspektive bieten. Dann können sich die Betreiber in Happurg auch wieder Gedanken machen, den Obersee mit einem dreistelligen Millionenbetrag zu sanieren. Das Kraftwerk steht bereit, wie wir uns vergewissern konnten. Es wird perfekt von Betriebsleiter Karl-Heinz Meixner und seinem Team unterhalten. Es tut weh, wenn man sieht was hier ungenutzt schlummert“, so Martin Stümpfig.

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