Unterstützung des Projekts: “Orte des Leidens und der Verbrechen –Verpflichtung zur Menschlichkeit“

Der Leidensweg ist der Weg vom ehemaligen KZ in Hersbruck, wo heute das Denkmal des Künstlers Vittore Bocchetta im Rosengarten und der schwarze Kubus stehen. Er geht dann weiter bis zum Stollen nach Happurg. Das ist der Weg, den die Häftlinge 1944/1945 täglich gegangen sind. Da sollen Erinnerungen mit Künstlern der Gegenwart geschaffen, ins allgemeine gegenwärtige Gedächtnis geholt werden und Interesse erwecken auch bei jungen Leute und Impulse ausgehen für verantwortliches Handeln. Es soll berühren, wie der Tod von Sophie Scholl, die nun 100 Jahre alt geworden wäre (wie Bocchetta),- die Menschen noch heute berührt.

Es handelt sich um einen Kunstwettbewerb des Vereins Dokumentationsstätte KZ Hersbruck e.V., der gemeinsam mit der Stadt Hersbruck und mit Unterstützung  der Gemeinden Pommelsbrunn und Happurg sowie des Landkreises Nürnberger Land erarbeitet werden soll.

Auch die Pflege der Opferstätten, Verbrennungsorte in Schupf und Hubmersberg . dort stehen Mahnmale, sollen einbezogen werden. Von den 9500 Häftlingen im KZ Hersbruck, Außenstelle Flossenbürg, sind durch Arbeit in den Stollen, Hunger, Krankheit, Schikanen sowie auf den Todesmärschen, etwa die Hälfte umgekommen. Eindrucksvoll werden viele Einzelschicksale im „Häftlingsbuch KZ Hersbruck“ von Peter Schön dargestellt

Schnell war damals die rechte Gewalt, das Nazi-Regime Herr über die Menschen. Anfänge davon haben wir in der Gegenwart wieder gesehen: in den USA beim Sturm aufs Kapitol, Stürmung des Reichstages, angeführt von Rechtsextremisten, Nazi-Rechte, die auch unseren Landrat bedrohen und Morde in den vergangenen Jahren begangen haben.

Eine deutliche Abkehr von diesem Tun und Denken soll durch dieses Projekt erreicht werden. Bemerkenswert auch die ersten Kontaktaufnahmen der Gremien der Stadt Hersbruck und französischen Gremien mit Oradour.

 

Oradour sur Glane

Der Generalmajor der Waffen- SS – Heinz Lammerding befehligte 1944 die SS-Division ›Das Reich‹ . Er löschte mit seiner Truppe im Juni 1944 ein ganzes Dorf aus- Kinder, Frauen und Männer auf bestialische Art und Weise. Die Ruinen des Ortes kann man besichtigen- ein Mahnmal der Hoffnung für Europa heute. Der spätere Düsseldorfer Bauunternehmer Lammerding, wohnte nach seinen schrecklichen Verbrechen unbehelligt auf dem Falkenweg. Dort wirkt auch seine Familie heute weiter. Man fragte sich oft: Warum hat keiner früher was gewusst oder gesagt? Einen Tag nach dem Massaker in Oradour-sur-Glane zog Lammerding weiter und hat das Massaker von Tulle angeordnet. 120 Bürger ermordet, vor Frauen und Kindern wurde kein Halt gemacht.

Mutig und bemerkenswert der Schritt in der Stadt Hersbruck heute Partnerschaft zu suchen!

In den 80ern hat der Abiturient Gerd Vanselow  in seiner Facharbeit zum Abitur das KZ-Hersbruck und die Verbrechen der Nazizeit  an die Öffentlichkeit gebracht. Er wurde  damals als Nestbeschmutzer beschimpft  und  aufgefordert aus Hersbruck zu verschwinden, Anfeindungen bis zu Todesdrohungen wurden laut.   ….. Begrüßenswert ist,  dass da ein Lernprozess stattgefunden hat.

So findet das Projekt des Vereins Dokumentationsstätte KZ Hersbruck e.V….heute breite Zustimmung. Trotzdem würden wir heute ohne die Arbeit der Aktiven, die ab den 80ern die Diskussion öffentlich angestoßen haben. z. B. die Gewerkschaftsjugend, als Einzelpersonen sollen hier stellvertretend genannt werden Inge Jablonski, Gotthold Mergner, Katja Engelbrecht, Brigitta Stöber, Willi Henke, Paul Kornmayer, Albrecht Bomhard, Christine Linhardt und Klaus Wiedemann dieses Projekt nicht verwirklichen können. Sie haben es durch ihren Einsatz möglich gemacht.



zurück