Planungen der Kreisstraße LAU-7 zwischen Lauf und Schönberg

Sehr geehrter Herr Landrat Kroder,
lieber Armin,

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Lang,
lieber Thomas,

im Entwurf des Haushaltes Nürnberger Landes stehen weiterhin Planungsmittel für den Ausbau der LAU 7 vom Laufer Industriegebiet nach Schönberg.

Bekanntlich ist dieser geplante Straßenausbau mit erheblichen Eingriffen in besonders sensibles Gebiet verbunden. Umliegendes Bannwaldareal, bedeutende Naherholungsfläche, Wasserschutzgebiet und Biotope wären hiervon betroffen.

Aus Gründen der Nachhaltigkeit sind solche Straßenausbau-Maßnahmen, die mit massiven Geländeabtragungen, Rodungen und nicht unerheblichen Flächenverlust verbunden sind, kritisch zu hinterfragen. Auch angesichts der Klimaschutzziele und insbesondere der beschlossenen Modal-Split-Ziele des Landkreises Nürnberger Land und der Stadt Lauf a.d. Pegnitz ist diese Maßnahme neu zu bewerten. Eine weitere Priorisierung des motorisierten Individualverkehrs bei gleichzeitigem starken Eingriff in die Natur entspricht so nicht den Zielen einer umweltfreundlichen, nachhaltigen Entwicklung der Region.

Wir bitten daher nachdrücklich, bevor neue Schritte veranlasst werden, weitere Kosten entstehen und nächste Planungsaktivitäten durchgeführt werden, um ein sofortiges Projektmoratorium.

Es sollte zunächst die betroffene Bevölkerung, insbesondere des großen Stadtteils Lauf (links) und vom Ortsteil Schönberg öffentlich über die Maßnahme informiert werden. Diese sollte auf der Grundlage einer freiwilligen Umweltverträglichkeitsprüfung geschehen, die die Auswirkungen auf die Schutzgüter und die zu treffenden Maßnahmen eingehend darstellt. Auch sollte dargestellt und bewertet werden, ob noch schnelleres Fahren auf der ausgebauten Strecke zu befürchten ist und welche Alternativen zum geplanten Ausbau bislang geprüft wurden. Eine ergebnisoffene Diskussion wäre wünschenswert. 

Dieses Beteiligungsverfahren sollte vom Landkreis in Zusammenarbeit mit der Stadt durchgeführt werden. Zahlreiche Beispiele anderer Projekte in der Vergangenheit, wie der Kreisverkehr mit Damm am Bräunleinsberg, zeigen wie wichtig eine ergebnisoffene Information und Öffentlichkeitsbeteiligung gewesen wäre. Gelebte Beispiele sind die Elektrifizierung Bahn, intensive Standortsuche des Laufer Bauhofprojekts, Diskussionen zu Gewerbegebieten (Autohof), Lärmschutz sowie Wald- und Flächenschutz. Für fast alle Vorhabensarten, die mit Eingriffen in Natur und Landschaft verbunden sind, gelten inzwischen derartige Anforderungen. Nur das Bay. Straßen- und Wegegesetz hält sich hier auffällig zurück, wirkt anachronistisch.

Auch in Coronazeiten bieten sich dazu verschiedene Informationsformate und –plattformen an. Siehe aktuell das sehr gut strukturierte und organisierte Dialogverfahren zur Elektrifizierung der rechten Bahn-Pegnitzstrecke.

Wir haben erfahren müssen, dass dieses Projekt an der LAU7 in der Bevölkerung bislang nahezu unbekannt ist und ein hohes Konfliktpotential vorhanden ist.

Wegen der pandemischen Lage, reduzierter Einnahmen in den Folgehaushalten sollte die Maßnahme daneben auch finanziell überprüft werden.

Bitte informieren Sie uns zeitnah.

Vielen Dank und mit freundlichen Grüßen 

Dr. Lydia Hufmann-Bisping, Kreisrätin und Ortssprecherin
Getrud Behrmann-Haas, Stadträtin und Ortssprecherin 
Birgit Held, Ortsvorstand Lauf
Kerstin Sperber, Ortsvorstand Lauf

 

Den kompletten Brief an Landrat Armin Kroder und Bürgermeister Thomas Lang finden Sie hier.



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