Der Laufer Stadtrat soll weiblicher werden – so kann´s gelingen

Lauf-Frau! ist ein überparteilicher Zusammenschluss von Frauen zur Unterstützung von Frauen in Politik und Gesellschaft. So sollte auch die Veranstaltung am Freitag überparteilich sein.

Nachdem im Vorfeld die anderen Parteien für eine Podiumsdiskussion jedoch abgesagt hatten, wurde das Programm kurzerhand geändert. Die Stadtratskandidatinnen der Grünen bekamen nun die Gelegenheit sich und ihre Themen für Lauf vorzustellen. B

arbara Brandmüller, Verlegerin der Pegnitzzeitung, moderierte gekonnt durch den straffen Vorstellungsteil der Kandidatinnen, bei dem die jeweilige Redezeit auf drei Minuten begrenzt war. Die Sanduhr auf dem Tisch sorgte dabei für Heiterkeit im Publikum und bei den Rednerinnen. Dank guter Vorbereitung konnte jede Frau ihre Herzensthemen für Lauf in einer insgesamt lockeren Atmosphäre präsentieren. Besonders aufmerksam zugehört hat Benedikt Bisping an diesem Abend, der sich den Termin im Kalender für „seine“ Frauen selbstverständlich freigehalten hatte.

Den Laufer Themen ein Gesicht gegeben

Die Frauen der Grünen konnten in ihrer Kurzvorstellung nicht bis in die Tiefe auf ihre Themen eingehen, haben diesen jedoch ein Gesicht gegeben und die Laufer Politik damit wieder ein Stück persönlicher werden lassen.

Gertrud Behrmann-Haas beispielsweise hat die Mitarbeit bei Lauf-Frau!“ dazu bewogen, zu kandidieren und sich für Lauf einzubringen. Als ehemalige Krankenschwester mit einem Studium der Gesundheitsökonomie beschäftigt sie die gute Versorgung von pflegebedürftigen und kranken Menschen in Lauf und außerdem die Sorge um die Pflegenden.

Eva Kneißl will sich hingegen auf Stadt- und Kreisebene dafür einsetzen, dass Nachhaltigkeit das wichtigste Kriterium bei allen Entscheidungen wird.

Als eine der jüngsten Kandidatinnen und Vertreterinnen einer neuen Generation verstehen Melina Müller und Tabea Strassner das Ungleichgewicht in der Politik nicht. Umso mehr möchten sie dafür sorgen, solch alten Verkrustungen aufzuweichen und ins neue Jahrzehnt zu transformieren. Ihre Themen sind Nachhaltigkeit mit Digitalisierung im Einklang und unkomplizierte, hürdenfreie Prozesse bei der Sanierung von denkmalgeschützten Gebäuden.

Katrin Eckstein und Sonja Haug setzen sich verstärkt für Lauf Links und die ganzheitliche Tierhilfe ein, Kreisrätin Lydia Hufmann-Bisping und Renate Meyer ist Mobilität ein Kernthema der Zukunft. Tatjana Mecklenburg möchte Offenheit und Transparenz in den Stadtrat bringen und ist ein Fan von echter Bürgerbeteiligung. Erika Vogel plädiert für eine gesunde Ernährung, generationsübergreifende Wohnprojekte und mehr Raum für Kunst. Eva Greulich engagiert sich seit vielen Jahren für Kinder und Eltern und Barbara Eichler ist mit Herz und Seele mit der Natur verbunden.

Die Themen waren vielfältig, so wie die Kandidatinnen unterschiedlich in der Altersstruktur, ihren Ideen und Kompetenzen sowie in ihrer Intention, die Grünen zu stärken, waren. Leider konnten nicht alle Kandidatinnen beim Event dabei sein. Mit zum starken (Frauen)Team Lauf gehören auch Christine Platt, Kerstin Sperber-Soutschek, Cosima Adebahr, Dörte Reitzenstein und Susanne Koch-Schächtele.

50:50 ist unser Ziel

Nachdem Sabine Raile den formellen Wahlvorgang für die Wahl im März erläutert hatte, bekamen einige ausgewählte Kandidatinnen die Gelegenheit, sich zu persönlich auf sie abgestimmten Fragen zu äußern. Sie erläuterten unter anderem, warum sie es explizit als Frau wichtig finden, im Stadtrat zu kandidieren, denn noch immer ist in unseren Parlamenten nicht der Anteil von Frauen abgebildet, den sie in der Gesellschaft haben. Sabine Raile meint hierzu: „Frauen gehören in die Politik. Sie vernetzen sich, sind flexibel und belastbar. Bei 30 StadträtInnen sollten die Hälfte weiblich sein!“

„Es braucht nicht nur Inputs von Stammtisch und Bierzelt und Sportplatz. Sondern auch Meinungen und Anregungen von der Tür zum Kindergarten, vom Pflegebett der Großeltern, von der Krabbelgruppe, den Schulfesten.“, veranschaulicht Katrin Eckstein.

In der abschließenden Fragerunde kam aus dem Publikum unter anderem der dringende Appell, dass Frauen sich auch den unbequemen Themen in der Politik zuwenden sollten und nicht nur speziell weiblichen Themen. Natürlich bot sich den interessierten Lauferinnen und Laufern im Anschluss an den offiziellen Teil die Möglichkeit, ihre persönlichen Anliegen mit den Kandidatinnen zu besprechen.

„Bei so vielen tollen Frauen, weiß ich gar nicht, wem ich meine Stimme geben werde …“, so eine Zuhörerin nach der Fragerunde. „Es war ein sehr inspirierender Abend mit unglaublich tollen Frauen. Viel Teamwork, und ich bin wirklich dankbar, dass ich mit ins Boot durfte.“, resümiert Barbara Brandmüller.

Die Kandidatinnen konnten an diesem Abend viele Themen und Anregungen für sich mitnehmen und sagen allen Besucherinnen und Besuchern Danke!

Der Standtrat soll weiblicher werden. Mit den Grünen geht das.

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