Der Juni ist Pride Month â ein Monat, der queeres Leben in seiner ganzen Vielfalt sichtbar macht. FĂŒr uns als Kreisverband von BĂŒndnis 90/Die GrĂŒnen ist der Pride Month mehr als eine symbolische Geste: Er ist ein zentraler Moment im politischen Jahr, um deutlich zu machen, dass Freiheit, Respekt und Menschenrechte unteilbar sind â und dass sie fĂŒr alle gelten mĂŒssen. Immer.
Denn auch im Jahr 2025 sind die Rechte queerer Menschen alles andere als selbstverstĂ€ndlich. Sie wurden ĂŒber Jahrzehnte hart erkĂ€mpft â und mĂŒssen heute mehr denn je verteidigt werden.
GrĂŒne Grundhaltung: FĂŒr eine Gesellschaft der Vielfalt
Wir GRĂNE kĂ€mpfen fĂŒr eine offene, vielfĂ€ltige und gerechte Gesellschaft, in der jede*r frei leben, lieben und sich entfalten kann â unabhĂ€ngig von sexueller Orientierung oder geschlechtlicher IdentitĂ€t.
FĂŒr uns ist klar: Queerfeindlichkeit ist keine Meinung, sondern eine Form der Menschenverachtung. Wir stellen ihr ein entschiedenes Bekenntnis zu SolidaritĂ€t, Sichtbarkeit und Selbstbestimmung entgegen â im Bundestag, in den Landesparlamenten, im Gemeinderat und auf der StraĂe.
Erfolge in der vergangenen Bundesregierung: Konkrete Fortschritte fĂŒr queere Menschen
In der vergangenen Bundesregierung konnten wir entscheidende Fortschritte fĂŒr die Rechte von LSBTIQ*-Personen erzielt â darunter:
Das Selbstbestimmungsgesetz
Mit dem am 1. November 2024 in Kraft getretenen Selbstbestimmungsgesetz wurde endlich das diskriminierende Transsexuellengesetz abgeschafft. Menschen können nun ihren Geschlechtseintrag und Vornamen durch eine einfache ErklĂ€rung beim Standesamt Ă€ndern â ohne Zwangsbegutachtungen oder Gerichtsverfahren.
Das Gesetz schĂŒtzt zudem die PrivatsphĂ€re: Wer frĂŒhere Vornamen oder GeschlechtseintrĂ€ge unbefugt offenbart, macht sich strafbar. Ein starkes Signal gegen Outing-Zwang und Diskriminierung!
Wir GRĂNE haben jahrzehntelang fĂŒr dieses Gesetz gekĂ€mpft. Es ist ein Meilenstein â aber erst der Anfang.
Schutz vor queerfeindlicher Gewalt
Mit der Novelle des Völkerstrafgesetzbuchs wurde queeren Menschen erstmals internationalrechtlicher Schutz zugesprochen: Die Verfolgung aufgrund sexueller Orientierung oder GeschlechtsidentitÀt ist nun als Verbrechen gegen die Menschlichkeit anerkannt.
Zudem wurde die Finanzierung von queeren Beratungsstrukturen, Antidiskriminierungsprojekten und SchutzrĂ€umen bundesweit ausgeweitet â auch auf Initiative GRĂNER Ministerien.
Bedrohung durch rechte RĂŒckschrittsforderungen â und gesellschaftliche Gewalt
So erfreulich diese Erfolge sind: Sie stehen unter Beschuss. Vertreter*innen von CDU/CSU und der AfD haben wĂ€hrend des Wahlkampfes angekĂŒndigt, das Selbstbestimmungsgesetz wieder abschaffen oder massiv einschrĂ€nken zu wollen. In öffentlichen ĂuĂerungen werden trans Menschen zunehmend stigmatisiert â unter dem Vorwand des âSchutzes von Frauenâ oder âder Kinderâ.
Diese angedrohten RĂŒckabwicklungsforderungen sind nicht nur ein politischer RĂŒckschritt â sie sind ein Angriff auf die WĂŒrde und die Existenz queerer Menschen.
Doch die Bedrohung geht nicht nur von politischen Parteien aus. Auch die gesellschaftliche Gewalt gegen queere Menschen nimmt deutlich zu. Laut polizeilicher Kriminalstatistik und der Antidiskriminierungsstelle des Bundes ist die Zahl der registrierten Hassverbrechen gegen LSBTIQ*-Personen in den letzten Jahren gestiegen â mit erschreckenden Tendenzen:
- Beleidigungen, Bedrohungen, tÀtliche Angriffe im öffentlichen Raum,
- gezielte Gewalt bei CSDs oder queeren Veranstaltungen,
- Hasskommentare und gezielte Kampagnen im digitalen Raum.
Besonders trans und nicht-binĂ€re Menschen sowie queere GeflĂŒchtete sind hĂ€ufig betroffen â und erhalten oft zu wenig Schutz.
Diese Entwicklungen zeigen: Queerfeindlichkeit ist lĂ€ngst keine Randerscheinung mehr â sie ist ein gesellschaftliches Problem. Und es ist an uns allen, ihr entschieden entgegenzutreten.
đłïžâđ Pride ist politisch â und lokal
Pride Month heiĂt: fĂŒr Freiheit und Liebe einstehen. Aber es heiĂt auch: hinschauen, wo Ausgrenzung passiert â und dort aktiv werden.
Auch in diesem Jahr finden wieder zahlreiche CSDs (Christopher-Street-Day-Demonstrationen) im ganzen Land statt â auch in unserer Region. Termine findet ihr auf z.âŻB. csd-termine.de
Mach mit. FĂŒr Sichtbarkeit. FĂŒr WĂŒrde. FĂŒr Zusammenhalt.
Ob beim CSD, im Gemeinderat, in unserem Team Vielfalt oder im Alltag: Jede Geste der SolidaritĂ€t zĂ€hlt. Lass uns gemeinsam laut, sichtbar und unĂŒbersehbar sein â nicht nur im Juni, sondern jeden Tag!
Happy Pride 2025!
FĂŒr Liebe. FĂŒr Vielfalt. FĂŒr eine Gesellschaft der Vielen.